Seyfarths Apotheke am Protesttag geöffnet |
Die Apotheke im Hauptbahnhof von HAV-Chef Holger Seyfarth hat heute trotz Protesttag geöffnet. / Foto: PZ
Seyfarth betreibt in Frankfurt unter anderem die Apotheke im Hauptbahnhof. Trotz des ganztägigen Protestes ist die Apotheke aber heute ganz normal geöffnet. Auch in den Schaufenstern weist nichts auf den Protesttag hin. Von 13 bis 15 Uhr ist eine Kundgebung auf dem Opernplatz geplant, bei der auch Seyfarth sprechen wird.
Gegenüber der PZ sagte der HAV-Vorsitzende, dass er die Apotheke im Hauptbahnhof aus »Betreiberpflichtgründen« geöffnet lassen müsse. Die Deutsche Bahn wolle es so. Seyfarth betonte, er habe versucht, aus der Pflicht herauszukommen, leider vergeblich. »Da konnte man nichts machen.« Im schlimmsten Fall hätte ihm die Kündigung des Mietvertrags gedroht.
Bei den Protesten im Herbst sei die Apotheke geschlossen gewesen. Aber damals habe sich die Apotheke im Untergeschoss des Hauptbahnhofs befunden und sei während der umfangreichen Bauarbeiten auf der »B-Ebene« der einzige verbliebene Mieter gewesen. Da habe der Vermieter mit sich reden lassen.
Seyfarth betonte zudem, dass seine anderen Apotheken heute geschlossen sind. Er betreibt in Frankfurt noch die Arnsburg-Apotheke, die Eichwald-Apotheke und die Radilo-Apotheke.
Der HAV hatte am 19. Juni zum Protest aufgerufen: »Die Apotheken in Hessen bleiben am 27. und 28. Juni 2024 ganztägig geschlossen«, hieß es in der Mitteilung des Verbandes. Das Vorpreschen der Hessen wurde von anderen Verbandsvorsitzenden als unkollegial kritisiert, da man sich just am Tag der Bekanntgabe über geeignete Maßnahmen abstimmen wollte.
Die ABDA-Spitze hat sich zum derzeitigen Zeitpunkt gegen Schließungen und Kundgebungen entschieden und dieses Mittel für den Herbst vorbehalten, wenn das Apotheken-Reformgesetz (ApoRG) im Bundestag besprochen wird. Doch bei der gestrigen Mitgliederversammlung gab es auch Stimmen, die sich früher schärfere Protestmaßnahmen wünschten.