Seuchengefahr im Erdbeben-Gebiet wächst |
Durch die vielen ungeborgenen Leichen könnte das Wasser in der Erdbeben-Region verunreinigt werden. / Foto: IMAGO/Depo Photos
«In den Regionen, wo Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, drohen irgendwann Seuchen», sagte Thomas Geiner, erdbebenerfahrener Mediziner und Teil des Teams der Katastrophenhelfer vom Verein Navis, mit dem auch die pharmazeutische Hilfsorganisation Apotheker ohne Grenzen zusammen arbeitet. «Die Kunst der nächsten Tage wird es sein, Hilfe dorthin zu bringen, wo sie benötigt wird.»
Bei der Größe der Region sei es aber so gut wie unmöglich, überall die nötige Infrastruktur bereitzustellen. Die betroffenen Gebiete sind flächenmäßig größer als Deutschland. Durch die vielen ungeborgenen Leichen könne Wasser verunreinigt werden. Vielerorts haben Leute zudem keinen Zugang zu irgendeiner Art von Toiletten. Auch dadurch könnten Keime in das Grundwasser gelangen.
Geiner sagte, die Situation vor Ort erinnere ihn an die in Haiti nach dem Erdbeben 2010. In der Region sehe man alles an Verletzungen, was man sich vorstellen könne. Es brauche alles an möglicher Hilfe. Die Gesundheitsinfrastruktur ist stark beschädigt. Die Zahl der Toten wurde zuletzt mit mehr als 35.000 angegeben und wird Schätzung der UN zufolge noch deutlich steigen.