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Mesenchymale Stromazellen

Selten, unbekannt und extrem potent

Mesenchymale Stromazellen haben das Potenzial, bei der Behandlung einer Reihe unterschiedlicher Erkrankungen große Erfolge zu erzielen. In einer Pressemeldung informiert die Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie über die Chancen dieser längst noch nicht bei allen bekannten Therapieform.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 18.09.2019  11:34 Uhr

Fast überall im Körper gibt es vereinzelt Zellen, die sich seit der Embryonalzeit die Fähigkeit zur Erneuerung bewahrt haben. Nach deren Herkunft aus dem Mesenchym, dem embryonalen Bindegewebe, tragen sie die Bezeichnung mesenchymale Stromazellen (MSC). Die Anzahl dieser Zellen ist gering. Im Knochenmark beispielsweise ist nur eine von 10.000 bis 100.000 Zellen eine MSC. Wissenschaftler isolieren diese Zellen nicht nur aus dem Knochenmark, sondern auch aus Fettgewebe.

»MSC können die Bildung neuer Zellen stimulieren oder die Neubildung von Blutgefäßen anregen«, informiert Professor Dr. Hubert Schrezenmeier, Ärztlicher Direktor des Instituts für Klinische Transfusionsmedizin und Immungenetik in Ulm. Sie können dadurch Defekte reparieren und die Heilung fördern. Die Einsatzmöglichkeiten sind dementsprechend vielfältig.

Erstes Präparat bereits verfügbar

Mit dem Präparat Obnitix® steht seit Kurzem ein neues Zelltherapeutikum zur Verfügung. Darin sind humane allogene MSC enthalten. Das Mittel kann zusätzlich zu Immunsuppressiva zum Einsatz kommen, wenn Patienten nach einer allogenen Stammzelltransplantation eine akute Graft-versus-Host-Erkrankung entwickeln. Diese Komplikation entsteht, wenn T-Zellen des Spenders Gewebe des Empfängers als fremd erkennen und angreifen. Die Zellen in Obnitix wirken im Körper über die Suppression von T-Zellen und haben zusätzlich antientzündliche Effekte. Die objektiven Ansprechraten bei Behandelten sind hoch und eine Gesamtüberlebens-Wahrscheinlichkeit nach einem Jahr von mehr als 70 Prozent belegt die klinische Relevanz des neuen Therapeutikums.

Auch bei der Knochenheilung wurden MSC bereits erfolgreich am Menschen erprobt. »In einer Phase-II-Studie konnte in 92 Prozent der Fälle durch Einsatz von MSC aus dem Knochenmark eine Heilung von zuvor lange bestehenden Knochendefekten erreicht werden«, so Schrezenmeier. Eine abschließende Prüfung in einer Phase-III-Studie werde zurzeit durchgeführt.

Diabetischer Fuß und Kniegelenk-Arthrose als mögliches Einsatzgebiet

Schlecht heilende Wunden wie beim diabetischen Fußsyndrom gehören zu den möglichen weiteren Einsatzgebieten der MSC. Denn laut Schrezenmeier sind in allen Phasen der Wundheilung Stromazellen aktiv. »Nach der Verletzung beeinflussen sie Blutstillung und die Bildung von Wundbelägen. Danach fördern sie Entzündungsprozesse, die notwendig sind, um die Zellen für die Reparatur in die Wunde zu locken. Später regen sie die Bildung eines neuen Bindegewebes an, das die Wunde verschließen soll, und am Ende fördern sie die Remodellierung in ein normales Gewebe.«

Ein weiteres mögliches Einsatzgebiet sind Arthrosen am Kniegelenk. Derzeit gibt es keine Behandlung, die die Defekte an den Gelenkoberflächen wieder verschließen kann. Schrezenmeier ist überzeugt, dass dies mit MSC gelingen kann. Die ersten Ergebnisse aus klinischen Studien seien vielversprechend.

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