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Frontotemporale Demenz

Selten, schnell fortschreitend und unheilbar

Die Familie des US-Schauspielers Bruce Willis gab vergangene Woche bekannt, dass der beliebte 67-jährige Action-Filmstar an frontotemporaler Demenz erkrankt ist. Diese Demenzform weist einige Besonderheiten auf. 
PZ
dpa
20.02.2023  13:00 Uhr

Bekannt geworden ist Willis vor allem mit Action-Filmen wie »Stirb langsam«. Vor knapp einem Jahr hatte er seine Filmkarriere beendet, da er unter Aphasie litt. Diese Sprachstörung kann nach einem Schlaganfall auftreten, ist aber auch ein typisches Symptom einer frontotemporalen Demenz.

Bei der Erkrankung sterben nach Angaben des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) Nervenzellen im Stirnhirn (Frontallappen) und im Schläfenlappen (Temporallappen) ab. Die Betroffenen seien bei Ausbruch der Krankheit meist zwischen 45 und 60 Jahren alt und somit jünger als Patienten mit Alzheimer.

«Wir sollten mehr über Demenzerkrankungen sprechen», sagte der Schweizer Neurowissenschaftler Professor Dr. Mathias Jucker der Deutschen Presse-Agentur anlässlich von Willis’ Diagnose. Jucker, der am DZNE-Standort in Tübingen und am Hertie-Institut für klinische Hirnforschung (HIH) forscht, fügte hinzu: «Alzheimer ist vielen Menschen ein Begriff, die frontotemporale Demenz kennen nur wenige.»

Frontotemporale Demenzen machten sich zunächst meist durch Veränderungen der Persönlichkeit und des Verhaltens bemerkbar. Hinzukommen könnten Sprachstörungen, ähnlich wie bei Willis. Männer und Frauen seien gleichermaßen betroffen. Die Ursache für das Nervensterben ist nach Angaben des DZNE bislang nicht geklärt, ein Teil der frontotemporalen Demenzen sei aber erblich bedingt.

Zur Behandlung von Demenzen gibt es nur sehr eingeschränkte Therapiemöglichkeiten. Antidementiva, die bei Alzheimer eingesetzt werden, werden zur Behandlung der frontotemporalen Demenz nicht empfohlen. Bei einer frontotemporalen Demenz liegt vermutlich ein Serotonin- und Dopamin-Defizit und kein Acetylcholin-Defizit wie bei Alzheimer vor. »Acetylcholin-Esterase-Hemmer als klassische Antidementiva bringen hier nichts oder verschlechtern die Symptomatik sogar«, warnte vor Kurzem die Münchener Neurologin Dr. Silke Wunderlich bei einer Apotheker-Fortbildung zum Thema Demenz.

Laut Deutscher Alzheimer Gesellschaft zeigen die Betroffen oft kaum Krankheitseinsicht und Therapiemotivation, allerdings gebe es derzeit auch keine gezielten Therapiemöglichkeiten. Die medikamentöse Behandlung ziele derzeit darauf ab, die Verhaltensauffälligkeiten der Patienten zu mildern. Am besten hätten sich dazu serotonerge Antidepressiva bewährt.

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