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Antibiotikasäfte für Kinder

Selbst dringende Fälle bekommen ambulant kein Antibiotikum

Jetzt haben sich erneut die Kinderärzte zum derzeitigen Antibiotika-Mangel geäußert. Die Situation sei prekär, selbst dringende Fälle könnten zum Teil nicht versorgt werden. Mehr Klinikaufhalte sind die Folge, doch auch bei den intravenösen Antibiotika zeichnen sich Probleme ab.
dpa
28.04.2023  17:10 Uhr

Die Situation sei sehr besorgniserregend, sagte Jakob Maske, Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. «Das heißt, dass die Kinder, die tatsächlich ein Antibiotikum brauchen, teilweise gar keins bekommen», sagte der Berliner Kinderarzt. Ländliche und städtische Gebiete seien von dem Mangel gleichermaßen betroffen.

Das Bundesgesundheitsministerium hatte am Dienstag einen Versorgungsmangel bei antibiotikahaltigen Säften für Kinder im Bundesanzeiger bekannt gemacht. Mit der Bekanntmachung wird es Landesbehörden ermöglicht, flexibler auf Lieferengpässe zu reagieren.

«Die Situation für die Eltern ist prekär, für die Kinder sowieso», sagte Maske. Selbst Kinder die «wirklich dringend» ein Antibiotikum bräuchten, bekämen keins. «Da kann man sich schon vorstellen, dass das für die Gesundheit nicht so gut ist und auch das Leben in Gefahr ist.»

Täglich seien viele Kinder, etwa mit einer Lungenentzündung, einer schwere Ohrenentzündung oder einer Streptokokken-Infektion, auf Antibiotika angewiesen. «Die Betroffenheit ist riesig.» In seiner Praxis in Berlin Schöneberg bekämen täglich – bei etwa 100 bis 150 Patienten – rund 30 Kinder Antibiotika verordnet, so Maske.

Was wird getan, wenn das passende Medikament aus ist?

Nach Angaben von Maske gibt es Antibiotika der zweiten und dritten Wahl, die aber schlechter wirken und das Risiko für sich bildende Antibiotika-Resistenzen erhöhen. «Die Konsequenz, wenn wir die Kinder nicht mehr therapieren können, aber therapieren müssen, ist, sie ins Krankenhaus einzuweisen.» In den Kliniken sei die Versorgung mit intravenösen Antibiotika noch relativ gut, aber auch dort käme es derzeit teilweise vor, dass bestimmte Mittel nicht mehr vorrätig seien.

Ein Versorgungsmangel bei Antibiotika in diesem Ausmaß habe der Kinderarzt bisher noch nie in Deutschland gesehen. Auffallend mehr Krankheitsfälle als gewöhnlich gibt es laut Maske derzeit nicht. Er fordert das Bundesgesundheitsministerium dazu auf, die Probleme bei der Beschaffung von Medikamenten so schnell wie möglich zu lösen. Es dürfe nicht dazu kommen, dass auch noch die Versorgung in den Krankenhäusern gefährdet werde. «Sonst sterben tatsächlich Kinder oder es kommt zu schweren Komplikationen, die wir so noch nie gesehen hätten.»

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