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Gestationsdiabetes

Screening schon im ersten Trimenon?

Gestationsdiabetes ist die häufigste Komplikation in der Schwangerschaft. Das Screening findet meist zwischen der 24. und 28. Woche statt. Internationale Forschende fordern nun, bereits im ersten Schwangerschaftsdrittel auf die Glucosetoleranzstörung zu testen.
AutorKontaktLaura Rudolph
Datum 26.06.2024  10:30 Uhr

Gestationsdiabetes (GDM) ist eine Glucosetoleranzstörung, die erstmals während der Schwangerschaft auftritt, jedoch nicht die Grenzwerte eines Typ-2-Diabetes (T2D) erreicht. Weltweit ist etwa jede siebte Schwangere betroffen. Unbehandelt erhöht GDM das Risiko für Geburtsschäden, Kaiserschnitt und psychische Erkrankungen beim Kind sowie für mütterlichen Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Daher ist es entscheidend, Schwangerschaftsdiabetes frühzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln.

Die S3-Leitlinie »Gestationsdiabetes«, die aktuell überarbeitet wird, empfiehlt einen oralen Glucosetoleranztest (oGTT) für alle Schwangeren zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche (SSW). In einer dreiteiligen Serie von Studien im Fachjournal »The Lancet« plädieren internationale Forschende nun dafür, das Screening bereits im ersten Schwangerschaftsdrittel durchzuführen, um Komplikationen zu vermeiden und die Gesundheit von Mutter und Kind zu verbessern.

Forschende fordern Screening vor der 14. Woche

Die Publikationen legen nahe, dass die Grundlagen für die Entstehung von GDM schon vor der Schwangerschaft gelegt werden und Stoffwechselveränderungen bereits in der frühen Schwangerschaft nachweisbar sind. Forschende um Professor Dr. David Simmons von der Western Sydney University in Australien empfehlen daher, routinemäßig bereits vor der 14. SSW auf GDM zu testen. In dieser Phase wirken sich Lebensstilinterventionen noch besonders gut aus. Aus Sicht der Forschungsgruppe empfiehlt sich außerdem sechs bis zwölf Wochen nach der Geburt ein Test auf T2D. Danach sollten regelmäßige Tests auf Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen folgen.

Auch die Autoren der im Januar publizierten S2e-Leitlinie »Ersttrimester Diagnostik und Therapie@ 11-13+6 Schwangerschaftswochen« sprechen sich, zumindest bei Frauen mit erhöhtem GDM-Risiko, für eine Diagnostik im ersten Trimenon aus. Die Deutsche sowie die Österreichische Diabetes Gesellschaft empfehlen derzeit eine frühe Testung bei einem erhöhten Risiko für GDM, insbesondere bei früherem GDM, Prädiabetes oder Adipositas.

»Allerdings gibt es auch Evidenz dafür, dass bei manchen Frauen eine frühe Glucosetoleranzstörung unbehandelt wieder verschwindet und in der 24. bis 28. SSW eine normale Glucosetoleranz gegeben sein kann«, erklärt Professor Dr. Alexandra Kautzky-Willer, Endokrinologin an der Medizinischen Universität Wien, gegenüber dem Science Media Center (SMC). »Um eine Überbehandlung zu vermeiden, sollten weitere Interventionsstudien folgen, die die diagnostischen Glucose-Grenzwerte in der Frühschwangerschaft überprüfen und gegebenenfalls etwas anheben – verglichen mit dem oGTT in der späten Schwangerschaft.«

In jedem Fall dürfte die neue Lancet-Trilogie die Diskussion um den optimalen Zeitpunkt des GDM-Screenings anregen.

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