| Christina Hohmann-Jeddi |
| 10.12.2025 14:00 Uhr |
Rohwürste können Krankheitserreger wie Listerien enthalten. / © Adobe Stock/Igor Dutina
Als Infektionsquelle von Menschen gelten neben tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Wurst, Hackfleisch, Rohmilch und -käse sowie Räucherfisch auch pflanzliche Produkte wie vorgeschnittener Salat. Bei verzehrfertigen Lebensmitteln ist der Kontaminationsgrad dem Bericht zufolge in den meisten Kategorien nach wie vor sehr gering: Die neuesten Daten zu Listeria monocytogenes zeigten aber, dass der Anteil der Proben, die die EU-Grenzwerte für Lebensmittelsicherheit überschritten, bei den analysierten Produkten zwischen 0 und 3 Prozent lag. Fermentierte Würste wie Salami, Chorizo oder Landjäger waren am häufigsten betroffen.
»Auch wenn eine Kontamination selten ist, können Listerien schwere Erkrankungen verursachen, was sie zu einer der schwerwiegendsten der von uns überwachten lebensmittelbedingten Gefahren macht«, sagte Ole Heuer, Leiter der Abteilung für One-Health-bezogene Krankheiten des ECDC, in einer Mitteilung. »Der Schutz gefährdeter Gruppen wie älterer Menschen, Schwangerer oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem erfordert eine strenge Überwachung, eine sichere Lebensmittelproduktion und wichtige Vorsichtsmaßnahmen zu Hause.«
Die ECDC weist darauf hin, dass sich mit der korrekten Lebensmittelhygiene das Infektionsrisiko stark senken lässt. So sollte der Kühlschrank auf eine Temperatur von 5 °C oder darunter eingestellt sein, das Mindesthaltbarkeitsdatum von Lebensmitteln beachtet werden sowie rohe und gekochte Lebensmittel getrennt aufbewahrt werden. Fleisch und Geflügel sollten gut durcherhitzt werden. Immer wichtig ist gute Hygiene mit sorgfältigem Waschen der Hände, der Messer und Arbeitsoberflächen nach Umgang mit rohen Lebensmitteln.
Nach dem Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln kann innerhalb von wenigen Stunden bis zwei Tagen eine schwere, fieberhafte, selbst limitierende Gastroenteritis mit Muskelschmerzen, Durchfall und Erbrechen auftreten.
Zu schweren Infektionen kommt es dabei vor allem bei Immungeschwächen oder bei Neugeborenen, die sich bei der Mutter während der Geburt anstecken. Betroffene Kinder können Sepsis, Atemnotsyndrom und Hautläsionen sowie Meningitis entwickeln. Schwere Infektionen bei älteren Menschen sind zu 30 Prozent mit einer Meningitis und zu 30 Prozent mit einer Sepsis assoziiert.