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Müde, einsam, depressiv

Schulkinder sind jede Woche erschöpft 

Zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler fühlen sich regelmäßig erschöpft. Zugleich verfügen 84 Prozent über mangelnde Gesundheitskompetenz. Laut DAK-Report besteht ein Zusammenhang zwischen Sozialstatus und psychischer Gesundheit. Damit sind die Ergebnisse ein Warnsignal für Schulen und Politik.
Jennifer Evans
02.09.2025  13:30 Uhr

Die Gesundheitskompetenz von deutschen Schulkindern ist alarmierend niedrig, wie der DAK-Präventionsradar zeigt. Demzufolge fehlt 84 Prozent der Schülerinnen und Schüler hierzulande die nötige Motivation, gesundheitsbewusst zu handeln. Viele Kinder berichten häufig von psychosomatischen Beschwerden, depressiven Symptomen oder Einsamkeit, wie die repräsentative Studie vom IFT-Nord im Auftrag der Kasse zeigt.

Wie DAK-Chef Andreas Storm heute gleich zu Beginn der Pressekonferenz in Berlin hervorhob, besteht ein klarer Zusammenhang zwischen Gesundheitskompetenz und psychischer Belastung. Fast zwei Drittel der Schulkinder gaben an, sich erschöpft zu fühlen. Etwa jedes sechste Kind leidet unter Traurigkeit oder anderen depressiven Symptomen.

Besonders betroffen sind Mädchen mit niedrigem Sozialstatus. Mehr als 40 Prozent dieser Gruppe zeigen depressive Symptome wie Niedergeschlagenheit und häufiges Weinen. Mädchen sind mit 27 Prozent fast viermal so häufig betroffen wie Jungen (7 Prozent). Dieser Wert sei sogar geringfügig höher als während der Pandemie. Auch Einsamkeit ist weitverbreitet. 41 Prozent der Mädchen und 25 Prozent der Jungen sagen, dass sie sich häufig alleine fühlen.

Schulfach Gesundheit

Gleichzeitig schreiben sich laut Befragung nur 16 Prozent der Kinder und Jugendlichen eine hohe Gesundheitskompetenz zu, die mit größerem Interesse an gesundheitsbewusstem Verhalten und Eigeninitiative einhergeht. Wer eine höhere Kompetenz hatte, berichtete seltener von Erschöpfung, Schlafproblemen oder Kopfschmerzen. Auch depressive Symptome und Einsamkeit traten in dieser Gruppe seltener auf. Der soziale Hintergrund wirkt sich dabei also stark aus: Unter den Kindern mit niedrigem Sozialstatus verfügen lediglich 12 Prozent über eine hohe Gesundheitskompetenz.

Angesichts der Ergebnisse plädiert Storm für ein Schulfach »Gesundheit«, um Gesundheitskompetenz systematisch zu fördern. Er betont die zentrale Rolle der Schule als Lebens- und Lernort, an dem Kinder frühzeitig befähigt werden könnten, Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen. Es sei insgesamt erschreckend, wie stark junge Menschen psychisch belastet sind. »Das Thema duldet keinen Aufschub mehr, jetzt muss gehandelt werden«, forderte er.

Strategie zur mentalen Gesundheit

Auch das Bundesbildungs- und Familienministerium kündigt an, das Thema gesamtgesellschaftlich anzugehen und eine Strategie zur mentalen Gesundheit junger Menschen zu entwickeln. Außerdem will es alle Kräfte in einer gemeinsamen Allianz gegen Einsamkeit bündeln. Dazu gehört auch, Eltern, Pädagogen und Fachkräfte zu stärken, wie Mareike Wulf (CDU) während der Podiumsrunde versprach. Sie ist Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Studienleiter Reiner Hanewinkel vom IFT-Nord bewertet die Daten als »frühe Warnsignale«. Emotionale Probleme und depressive Symptome zeigten eine signifikante Belastung und könnten auf Überforderung, Stress oder unerkannte psychische Erkrankungen hinweisen. Er betonte, dass Gesundheitskompetenz eine wichtige Voraussetzung darstelle, um mit psychischen und körperlichen Herausforderungen selbstbestimmt umzugehen.

Insgesamt hatten an der repräsentativen Online-Befragung im Schuljahr 2024/2025 mehr als 26.500 Kinder und Jugendliche von der 5. bis zur 10. Klasse von 116 Schulen aus 14 Bundesländern teilgenommen.

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