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Glyphosat-Nutzung in Deutschland

Schrittweiser Ausstieg geplant

Deutschland wird den Einsatz des Pestizids Glyphosat verbieten: So steht es im Koalitionsvertrag. Nach dem Scheitern eines EU-weiten Verbots plant das Umweltministerium nun strengere Regeln auf Bundesebene. Landwirte sollen etwa einen Teil ihrer Flächen pestizidfrei halten müssen.
Anna Pannen
06.11.2018  15:22 Uhr

Deutsche Landwirte müssen sich darauf einstellen, das Pflanzenschutzmittel Glyphosat demnächst nur noch eingeschränkt nutzen zu können. Das haben das Bundesumweltministerium (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) heute mitgeteilt.

Die Koalition will den Einsatz des umstrittenen Pestizids schon länger verbieten und hat dies auch im Koalitionsvertrag festgeschrieben. Allerdings ist ein komplettes Verbot erst 2023 möglich, da die Europäische Union die Zulassung für das Mittel noch 2017 um fünf Jahre verlängert hat.

»Wir müssen deshalb nun alle rechtlichen Hebel nutzen, die uns auf nationaler Ebene zur Verfügung stehen«, sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD). Auch UBA-Präsidentin Maria Krautzberger erklärte, zumindest die schlimmsten Auswirkungen des Pestizids müssten bis zum gänzlichen Verbot durch strengere Auflagen verhindert werden.

Das BMU will Landwirten deshalb sogenannte Biodiversitätsflächen vorschreiben. 10 Prozent ihrer Felder sollen die Bauern als Brache oder Blühfläche freihalten, damit sich Insekten, Vögel und andere Wildtiere dorthin zurückziehen können. Auf diesen Flächen sollen weder Glyphosat noch andere Pestizide genutzt werden dürfen.

Glyphosat soll nach Vorstellung des Ministeriums außerdem nicht mehr in ökologisch sensiblen Gebieten und im Rahmen verschiedener Verfahren wie Vorsaat- und Stoppelbehandlung sowie bei Sonderkulturen verwendet werden dürfen. Auch soll bei der Anwendung des Mittels ein Abstand zu Gewässern gewahrt werden. Ab 2023 soll der Glyphosat-Einsatz nach Vorstellung des BMU dann komplett verboten sein. »Glyphosat bedroht nachweislich die Artenvielfalt in unserer Agrarlandschaft«, so Schulze. Das gelte auch für andere Pestizide. Darum will die Ministerin generell strengere Auflagen für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln schaffen.

Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) reagierte pikiert auf den Vorstoß aus dem BMU. Eigentlich ist nämlich ihr Ministerium für den Ausstieg aus der Glyphosat-Nutzung zuständig. »Ich habe bereits im April das Eckpunktepapier zu einer Minderungsstrategie von Glyphosat vorgelegt«, erklärte Klöckner in einem Statement. Ihr Haus habe den Einsatz des Mittels in den vergangenen fünf Jahren um ein Drittel reduziert. Es helfe nicht, »bereits geregelte Zuständigkeiten wieder einmal in Frage zu stellen«, bemängelte sie. /

Foto: Shutterstock/wellphoto

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