Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Herz-Kreislauf-Gesundheit

Schritt für Schritt – aber besser am Stück

Nicht nur die Gesamtzahl der Schritte pro Tag, sondern auch die Dauer der einzelnen »Bewegungshäppchen« könnten eine Rolle spielen, wenn es darum geht, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Von mindestens 15-minütigen Gehphasen könnten laut einer Beobachtungsstudie vor allem Personen profitieren, die insgesamt nur auf recht wenige Schritte kommen.
AutorKontaktLaura Rudolph
Datum 29.10.2025  12:00 Uhr

Wie viele Schritte pro Tag reichen, um fit und gesund zu bleiben? Zu dieser Frage gab es schon diverse Untersuchungen – mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Ergebnissen. So kamen etwa US-amerikanische Forschende vor zwei Jahren zu dem Schluss, dass es genüge, dreimal wöchentlich 8000 statt täglich 10.000 Schritte zu gehen, um die Sterblichkeit zu senken. Häufigere lange Spaziergänge brächten keinen weiteren Vorteil. Dieses Jahr ergab außerdem eine australische Studie, dass 7000 Schritte am Tag nötig seien, um das Risiko für chronische Krankheiten und kognitiven Abbau deutlich zu reduzieren. 

Während sich bisherige Studien also vor allem auf die Gesamtanzahl der Schritte fokussierten, hat nun ein Forschungsteam um Dr. Borja del Pozo Cruz von der Universität Europea de Madrid in Spanien untersucht, ob es hinsichtlich der Sterblichkeit und Herz-Kreislauf-Gesundheit einen Unterschied macht, ob die täglichen Schritte überwiegend in kurzen oder längeren zusammenhängenden Intervallen gesammelt werden. Die Ergebnisse der Beobachtungsstudie sind kürzlich im Fachjournal »Annals of Internal Medicine« erschienen.

Das Team analysierte Daten von 33.560 Personen aus der UK Biobank, die im Durchschnitt maximal 8000 Schritte pro Tag zurücklegten und zu Studienbeginn weder Herz-Kreislauf- noch Krebserkrankungen hatten. Sie waren im Mittel 62 Jahre alt. Anhand ihres Bewegungsmusters teilten die Forschenden die Personen in vier Gruppen ein – je nachdem, wie lange sie durchschnittlich am Stück liefen, bevor sie eine Pause einlegten:

  • weniger als fünf Minuten,
  • fünf bis zehn Minuten,
  • zehn bis 15 Minuten oder 
  • länger als eine Viertelstunde.

In der durchschnittlich 7,9 Jahre andauernden Nachbeobachtungsphase wurde analysiert, wie häufig es in den Gruppen zu kardiovaskulären Ereignissen oder zum Tod kam.

Längere Einheiten wirkten sich positiv aus

Es zeigte sich ein deutlicher Zusammenhang: Längere Bewegungsintervalle waren mit einem geringeren Sterblichkeits- und Herz-Kreislauf-Risiko assoziiert. Nach einer Modellierung für einen Zeitraum von 9,5 Jahren lag die kumulative Gesamtsterblichkeit bei Personen mit Bewegungseinheiten unter fünf Minuten bei 4,36 Prozent. Sie reduzierte sich bei längerer Dauer der »Bewegungsportionen« auf 1,83 Prozent (fünf bis zehn Minuten), 0,84 Prozent (zehn bis 15 Minuten) beziehungsweise 0,80 Prozent (mehr als 15 Minuten).

Vergleichbar war das Muster bei den Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Die kumulative Inzidenz betrug 13,03 Prozent bei Menschen mit Bewegungseinheiten von unter fünf Minuten, 11,09 Prozent bei Einheiten von fünf bis zehn Minuten, 7,71 Prozent bei Einheiten von zehn bis 15 Minuten und 4,39 Prozent bei Aktivitätsphasen von mindestens 15 Minuten.

Bei Personen, die insgesamt weniger als 5000 Schritte pro Tag zurücklegten, waren die beobachteten Zusammenhänge deutlicher als bei Personen mit bis zu 7999 Schritten pro Tag. Damit könnten sich längere Aktivitätsintervalle insbesondere bei Menschen, die sich insgesamt eher wenig bewegen, positiv auswirken.

Allerdings lassen sich aus einer Beobachtungsstudie wie dieser keine kausalen Schlüsse ziehen. Vielmehr können die Autoren auch eine umgekehrte Kausalität nicht ausschließen. So könnte es etwa sein, dass gesündere und fittere Menschen eher dazu in der Lage sind, sich länger am Stück zu bewegen. In diesem Fall wäre also nicht die längere Aktivität die Ursache der besseren Gesundheit, sondern der bessere Zustand die Ursache der längeren Aktivität.

Zudem räumen die Autoren ein, dass es in der Studie zu potenziellen Restverzerrungen gekommen sein könnte. Sie geben auch zu bedenken, dass die körperliche Aktivität der Teilnehmenden nur einmalig erfasst wurde.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
THEMEN
KreislaufHerz

Mehr von Avoxa