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Metaanalyse

Schon ein kleines Bier am Tag erhöht den Blutdruck

Alkohol lässt langfristig den Blutdruck steigen – und zwar nahezu linear. Das Ergebnis einer aktuellen Metaanalyse zeigt: Es gibt dafür keinen Schwellenwert. Schon ein Standardgetränk pro Tag wirkt sich aus.
Annette Rößler
04.08.2023  14:00 Uhr

Wer Bluthochdruck vermeiden möchte, sollte sich gesund ernähren, regelmäßig bewegen – und die Finger möglichst ganz vom Alkohol lassen. Laut einer aktuell im Fachjournal »Hypertension« publizierten Metaanalyse von Forschenden um Silvia di Federico von der Universität Modena in Italien steigt der Blutdruck langfristig bei größeren konsumierten Alkoholmengen zwar stärker als bei geringen. Schon ein Standardgetränk à 12 g Alkohol pro Tag (ein kleines Bier, ein Achtel Wein, ein Glas Sekt oder ein doppelter Schnaps) wirkt sich aber blutdrucksteigernd aus. Liegen die Blutdruckwerte im Grenzbereich zum Hochdruck, kann dies entscheidend zur Entwicklung einer manifesten Hypertonie beitragen.

Die Metaanalyse schloss sieben Studien mit insgesamt 19.548 Teilnehmern aus Nordamerika und Asien ein und hatte einen medianen Beobachtungszeitraum von 5,3 Jahren. Die Auswertung ergab einen nahezu linearen Zusammenhang zwischen dem Alkoholkonsum, den die Teilnehmer zu Studienbeginn angaben, und der zeitlichen Entwicklung des Blutdrucks: Je mehr Alkohol konsumiert wurde, desto steiler stieg der Blutdruck an. Dabei gab es keinen Schwellenwert, unterhalb dessen dieser Zusammenhang nicht sichtbar gewesen wäre.

Insgesamt stieg der Blutdruck bei denjenigen, die ein Standardgetränk Alkohol pro Tag konsumierten, verglichen mit denjenigen, die vollständig abstinent waren, im Studienzeitraum um 1,25/1,14 mmHg (systolisch/diastolisch). Bei einem sehr hohen Konsum von vier Standardgetränken täglich betrug der Anstieg gegenüber Abstinenzlern 4,90/3,10 mmHg.

Effekt bei Frauen etwas anders als bei Männern

Eine Subgruppenanalyse, bei der das Geschlecht berücksichtigt wurde, bestätigte sowohl bei Männern als auch bei Frauen den linearen Zusammenhang zwischen der Menge des konsumierten Alkohols und dem systolischen Blutdruck. Bei Männern traf das auch auf den diastolischen Blutdruck zu, bei Frauen gab es dagegen hier eine umgekehrt U-förmige Assoziation (größere Mengen Alkohol führten zu einem weniger starken Anstieg als kleinere). Allerdings sei die Datenlage für die Differenzierung nach Geschlecht dünn gewesen, da in vielen Studien das Geschlecht der Teilnehmer nicht angegeben gewesen sei, so die Autoren.

Sie regen daher an, die Auswirkungen des chronischen Alkoholkonsums auf den Blutdruck insbesondere bei Frauen noch einmal genauer zu untersuchen. Ebenfalls genauer erforscht werden sollten die Rolle des Alters der Person sowie die Art des bevorzugten alkoholischen Getränks (hochprozentig versus niedrigprozentig).

Da laut ihren Ergebnissen bereits ein Standardgetränk mit Alkohol pro Tag sowohl bei Frauen als auch bei Männern den systolischen Blutdruck leicht steigen lässt, könne der Verzicht hierauf, bezogen auf die gesamte Bevölkerung, durchaus einen relevanten Beitrag zur Verminderung der kardiovaskulären Morbidität leisten.

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