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Alkohol

Schöntrinken funktioniert nicht

Leidet das Urteilsvermögen, wenn man etwas getrunken hat und man findet plötzlich auch Menschen attraktiv, auf die man vorher nicht so stand? Forschende haben das mit einer ausgetüftelten Versuchsanordnung überprüft.
Annette Rößler
13.09.2023  16:30 Uhr

Im angetrunkenen Zustand tun Menschen mitunter Dinge, die sie nüchtern betrachtet nicht mehr so ganz nachvollziehen können. Das gilt auch für die Partnerwahl. So beschreibt etwa der Begriff »Schöntrinken« das Phänomen, dass eine potenzielle Partnerin oder ein potenzieller Partner, die oder den man zunächst nicht für besonders attraktiv gehalten hatte, mit steigendem Alkoholpegel wundersamerweise massiv an Anziehungskraft gewinnt. Im Englischen existiert dafür der schöne Ausdruck »beer goggles«, zu Deutsch etwa »Bierbrille«, der abzugrenzen ist vom »liquid courage«, also dem »flüssigen Mut«, der einen dann praktischerweise auch gleich in die Lage versetzt, die oder den Angehimmelten anzusprechen.

Dieses vermeintlich schlüssige Konzept hat allerdings einen Haken: Die Bierbrille gibt es gar nicht. Das berichten Dr. Molly A. Bowdring und ihr Doktorvater Professor Dr. Michael A. Sayette von der University of Pittsburgh im »Journal of Studies on Alcohol and Drugs«. Die beiden hatten sich ein Studiensetting überlegt, das eine typische Kennenlernsituation in der Kneipe möglichst realistisch nachstellen sollte: 18 junge Männer wurden jeweils in Begleitung eines guten Freundes zu zwei getrennten Sessions ins Labor geholt. Dort sollten alle 36 Studienteilnehmer die Attraktivität von verschiedenen Personen beurteilen, deren Fotos und Videos ihnen gezeigt wurden, und auch angeben, welche davon sie bei einem künftigen Treffen gerne kennenlernen wollten. In der einen Session blieben die Probanden dabei nüchtern, in der anderen tranken sie Alkohol bis zu einem Blutalkoholspiegel von 0,8 Promille.

Es stellte sich heraus, dass der Alkohol das Urteilsvermögen der Studienteilnehmer nicht beeinträchtigte, wohl aber ihre Bereitschaft erhöhte, auf die als attraktiv empfundenen »Zielpersonen« zuzugehen. Sobald sie getrunken hatten, erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit, dass die Probanden eine ihrer persönlichen Top-4-Kandidatinnen oder -Kandidaten auch tatsächlich treffen wollten, um fast das Doppelte. Doch Vorsicht: Eine Erfolgsgarantie gibt es bei solchen Annährungsversuchen bekanntlich auch nicht.

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