Schöne Bescherung |
Die Frankfurter Psychologin Backhaus sagt, es lohne sich, auch mit Eltern in fortgeschrittenem Alter offen zu sprechen: «Das kommt in der Regel gut an, wenn man es nicht als Vorwurf formuliert, sondern sagt, was man schön fände.» Eine Möglichkeit, bei aufflammendem Streit einzuschreiten, sei, sich in der Familie auf eine Art «Joker» oder «Time-Out-Symbol» zu einigen, dass dann auf den Tisch gestellt werde, bevor das Drama seinen Lauf nehme.
Wenn sich die Situation abgekühlt habe, könne man das Gespräch wieder aufnehmen. Hierzu gebe es sehr gute Erfahrungen aus der Paar-Therapie, sagt Backhaus. Die Psychologinnen raten, zu reflektieren, welche eigenen Bedürfnisse an einem solchen Abend bisher auf der Strecke bleiben. «Brauche ich mehr Ruhe, muss ich mir die Beine vertreten, brauche ich mehr Freiraum?», nennt Backhaus Beispiele. Dann müsse man den Mut fassen, dies anzusprechen – und auch nach den Bedürfnissen der anderen fragen. So könne ein Austausch darüber entstehen, welche Rituale alle gut finden und wo Änderungen sinnvoll seien.
Es lohne sich, vorher Reiz-Themen zu identifizieren und sich zu fragen, was in dem Moment zur Entspannung beitragen könnte – fünf Mal tief zu atmen beispielsweise, sagt die Hamburger Psychologin Schmal. Oder man lege von vornherein Regeln fest und sagt beispielsweise: «Mama, über dieses Thema möchte ich an Weihnachten nicht sprechen.»