Schluss mit chronischem Husten |
Chronischer Husten kann viele Ursachen wie Asthma, COPD oder Reflux haben. In vielen Fallen lässt sich jedoch keine eindeutige Ursache feststellen. / Foto: Adobe Stock/kues1
Gefapixant ist ein peripher wirksamer, selektiver Antagonist an P2X3-Rezeptoren. Es ist der erste Vertreter dieser Gruppe. P2X3-Rezeptoren gehören zur Familie der purinergen Rezeptoren und sind ATP-abhängige Ionenkanäle, die sich unter anderem auf sensorischen C-Fasern des Nervus vagus in den Atemwegen befinden. C-Fasern werden in Reaktion auf Entzündungen oder chemische Reizstoffe aktiviert.
Unter Entzündungsbedingungen kommt es zur Freisetzung von ATP durch Schleimhautzellen der Atemwege. Die Bindung von extrazellulärem ATP an P2X3-Rezeptoren wird von C-Fasern als Schädigungssignal erkannt und vom Patienten als Hustenreiz wahrgenommen, was wiederum einen Hustenreflex auslöst. Gefapixant blockiert die ATP-vermittelte Aktivierung von P2X3-Rezeptoren, wodurch der Hustenreiz gelindert wird.
Lyfnua ist indiziert zur Behandlung von refraktärem oder ungeklärtem chronischem Husten bei Erwachsenen. Die empfohlene Dosis beträgt zweimal täglich eine 45 mg-Tablette, eingenommen mit oder ohne Nahrung.
Basis der Zulassung sind die Phase-III-Studien COUGH-1 und COUGH-2 an 2044 Patienten. Sie erhielten randomisiert entweder zweimal täglich 15 mg oder 45 mg Gefapixant oder Placebo. Primärer Endpunkt war die 24-Stunden-Hustenfrequenz in Woche 12 (COUGH-1) beziehungsweise Woche 24 (COUGH-2).
Gefapixant reduzierte in beiden Studien in einer Dosierung von 45 mg verglichen mit Placebo signifikant die 24-Stunden-Hustenfrequenz (COUGH-1: 18,5 Prozent, COUGH-2: 14,6 Prozent). Zudem gaben 77,1 Prozent der 45-mg-Gruppe an, dass sich ihre Lebensqualität unter der Behandlung verbessert habe. In der Dosierung von zweimal täglich 15 mg konnte Gefapixant den primären Endpunkt in beiden Studien nicht erreichen.
Die häufigsten Nebenwirkungen unter der zweimal täglichen 45-mg-Dosis waren eine Störung (41 Prozent), ein Verlust (15 Prozent) oder eine Verminderung (11 Prozent) des Geschmackssinns. Bei den meisten Patienten klangen diese Nebenwirkungen etwa fünf Tage nach Absetzen von Gefapixant ab. Bei einigen Patienten blieben diese Nebenwirkungen nach Absetzen länger als ein Jahr bestehen.