Scharfe Kritik am Bayer-Management |
Der Traditionskonzern ist in einer schwierigen Lage. Die Klagewelle in den USA wegen angeblicher Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter beschäftigt den Konzern seit Jahren und hat Milliarden gekostet. Analysten sehen zudem Milliardenrisiken durch US-Klagen im Zusammenhang mit dem schon seit Jahrzehnten verbotenen Umweltgift PCB. Beides ist Erbe des 2018 für über 60 Milliarden US-Dollar übernommenen US-Agrarchemiekonzerns Monsanto, den der damalige Bayer-Chef Werner Baumann gegen den Widerstand von Investoren durchgeboxt hatte.
Angesichts der Rechtsprobleme fehlte Bayer Geld, die Pharmasparte mit großen Übernahmen zu stärken. Zwar gab es viele kleinere und mittelgroße Deals. Doch bis sich diese nachhaltig auszahlen, dürfte es noch länger dauern. In der Zwischenzeit nagt der schrittweise Wegfall von Patenten auf bisherige Medikamenten Klassenschlager am Umsatz. 2023 erlitt Bayer einen Verlust von 2,9 Milliarden Euro bei 47,6 Milliarden Euro Umsatz.