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Respiratory Syncytial Virus

Säuglinge besonders betroffen

Fachgesellschaften rufen derzeit Atemwegsinfektionen durch das Respiratory Syncytial Virus (RSV) ins Gedächtnis. Diese könnten in den kommenden Monaten häufiger auftreten. Was ist das für ein Virus, welche Symptome löst es aus, wie behandelt man und was gibt es zu Medikamenten und Impfstoffen zu sagen?
Sven Siebenand
03.09.2021  09:08 Uhr

Symptome und Risikogruppen

Typische Symptome einer RSV-Infektion sind laufende Nase, Husten, Niesen, Fieber, Halsschmerzen, schnelle Atmung und Atemnot. Diese unspezifischen Symptome treten in der Regel schubweise und nicht alle gleichzeitig auf. Gesichert wird die Diagnose einer RSV-Infektion durch einen PCR- oder Antigen-Test.

Oft geht von einer RSV-Infektion keine große Gefahr aus. Vor allem bei Säuglingen in den ersten Lebensmonaten kann die Infektion aber leicht von den oberen auf die unteren Atemwege übergreifen und zum Beispiel eine Lungenentzündung hervorrufen. Bei Frühgeborenen bilden die verzögerte Lungenreifung und der geringe immunologische Nestschutz eine besondere Risikokonstellation für schwer verlaufende RSV-Infekte. Zu den Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf zählen auch Kinder mit Vorerkrankungen der Lunge oder Herzfehlern sowie Erwachsene mit Vorerkrankungen des Herzens oder der Lunge. Zudem sind immungeschwächte Personen grundsätzlich auch bei dieser Infektion stärker gefährdet. Exazerbationen einer Grunderkrankung sind bei vorerkrankten Menschen zu befürchten sowie Langzeitkomplikationen der Infektion wie wiederkehrende Verengungen und eine Übererregbarkeit der Atemwege. Eine häufige Komplikation einer RSV-Infektion ist übrigens eine akute Mittelohrentzündung.

Therapie heute und morgen

Eine wirksame, gegen die Ursache gerichtete Therapie der RSV-Infektion gibt es bis dato nicht. Das Robert-Koch-Institut informiert auf seiner Website, dass als antivirale Therapie nur die kaum noch durchgeführte inhalative Ribavirin-Behandlung zur Verfügung stehe. »Eine virostatische Wirkung von Ribavirin wurde in vitro nachgewiesen, in placebokontrollierten Studien zeigte sich bislang kein eindeutiger günstiger Effekt auf die Häufigkeit der Beatmungspflicht, die Dauer der intensivmedizinischen Therapie oder des Krankenhausaufenthaltes bei einer RSV-induzierten Erkrankung und auf die Entwicklung einer Pneumonie. Die Ribavirin-Therapie wird daher nicht mehr empfohlen.«

In der Pipeline befinden sich einige neue Substanzen. JNJ-53718678 ist beispielsweise ein Fusions-Inhibitor mit selektiver Aktivität gegen RSV. Er bindet an das F-Protein der Virushülle. Dieses Protein spielt für das Verschmelzen der Hülle mit der Zellmembran eine wichtige Rolle und ist auch für die Synzytien-Bildung (Kasten) von Bedeutung.  Der Wirkstoff wird in Phase II klinisch getestet. Ebenfalls Fusionshemmer dieser Art sind Ziresovir (AK0529) und Presatovir.

Bislang erfolgt die Behandlung aber symptomorientiert. Dazu gehören eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und ein Freihalten des Nase-Rachen-Raums mit Kochsalz-Nasenspülungen oder Nasentropfen. Bei einem schweren Verlauf kann eine Sauerstoffgabe, Atemunterstützung oder Intubation und Beatmung unter stationärer Überwachung notwendig sein.

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