Saar: SPD fordert Entlassungen Tausender Apotheker |
Cornelia Dölger |
05.02.2025 15:28 Uhr |
Manfred Saar (Archivbild) sprach sich gegen eine »Politik mit der Abrissbirne« aus. / © IMAGO/BeckerBredel
Das Apotheken-Reformgesetz (ApoRG) ist kaltgestellt, wirkt auf die Apotheken aber nach wie vor ein – befördert auch durch Appelle aus der SPD, das ApoRG zur Grundlage einer zukünftigen Apothekenreform zu machen. Dass Pläne wie die PTA-Vertretung unter einer neuen Regierung erneut auf den Tisch kommen könnten, deutete jetzt auch die Grünen-Politikerin Paula Piechotta an.
Das mit dem Ampel-Aus beerdigte Gesetz hätte offenbar die Jobs von angestellten Apothekerinnen und Apothekern gefährdet. Diese Konsequenz zeichnete Manfred Saar, Präsident der Apothekerkammer Saarland, nun anhand einer Passage aus dem Entwurf von Mitte Juni 2024 nach.
Demnach heißt es in dem Entwurf unter »Erfüllungsaufwand für die Wirtschaft«, dass sich für die Apotheken »Einsparungen durch die Möglichkeit eines geringeren Personaleinsatzes« ergeben würden, dazu würden flexiblere Öffnungszeiten und die Aufhebung der ständigen Dienstbereitschaft beitragen.
Weiter heißt es: »Bei einem angenommenen monatlichen Bruttomonatsgehalt für eine Apothekerin oder einen Apotheker in Höhe von 4200 Euro und für eine pharmazeutisch-technische Assistentin oder einen pharmazeutisch-technischen Assistenten in Höhe von 2900 Euro könnten sich für eine Apotheke Gehaltseinsparungen von 1300 Euro monatlich ergeben.« Und: »Wenn beispielsweise die Hälfte der Apotheken entsprechende Reduzierungen vornehmen würden, könnten ungefähr 11,4 Millionen Euro eingespart werden.«
Saar wertet die Vorschläge als Aufforderung, »mehrere Tausend angestellte Apotheker:innen zu entlassen«. Zudem werde davon ausgegangen, »dass unsere PTAs zum gleichen Gehalt bisher von Apotheker:innen wahrgenommene Aufgaben übernehmen«, so Saar. Dies sei »respektlos gegenüber unseren angestellten Mitarbeiter:innen und entschieden abzulehnen«.
Dass die SPD an dem Konzept der PTA-Vertretung festhalte, sei »an Dreistigkeit nicht zu überbieten«. Die Pläne seien zerstörerisch. Indem die SPD an den Plänen festhalte, fordere sie weiterhin die Entlassung Tausender Apothekerinnen und Apotheker.
Saar sprach sich weiterhin gegen eine »Politik mit der Abrissbirne« aus. Er betonte: »Wenn die Bundes-SPD Apotheken in der jetzigen Form nicht mehr haben will, dann soll sie es sagen. Aber unter dem Deckmantel der Flexibilisierung Apotheken still und leise abschaffen zu wollen, ist schändlich.«