Rx-Anteil am Umsatz steigt |
OTC-Produkte machen nur 11 Prozent des Umsatzes der Apotheken aus, wie eine Analyse von Pharma Deutschland zeigt. / Foto: Getty Images/DjelicS
Der Herstellerverband Pharma Deutschland hat heute den Bericht »Der Arzneimittelmarkt – Pharma Daten Deutschland 2023« veröffentlicht. Darin analysiert er Zahlen und Fakten des Arzneimittelmarktes, etwa Umsatz- und Beschäftigungszahlen.
Laut Jörg Wieczorek, Vorstandsvorsitzender von Pharma Deutschland, spiegeln die Zahlen die Stärke der gesamten Gesundheitswirtschaft wider, die 11,5 Prozent zum nationalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) beitrage. Davon entfielen 95 Milliarden Euro auf die industrielle Gesundheitswirtschaft, zu der die Pharmaindustrie als treibende Kraft gehöre.
Als »besonders erfreulich« bewertete Wieczorek den Anstieg der Beschäftigtenzahlen um 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 132.660 Menschen. Wie dynamisch die Pharmabranche wächst, ergab auch eine Auswertung, die das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) diese Woche veröffentlicht hatte.
Die Analyse des Branchenverbands Pharma Deutschland gibt auch einen Überblick über Umsatz und Absatz der Arzneimittel, die in den Apotheken abgegeben werden. Eingeschlossen ist darin der Umsatz des Versandhandels.
Dabei zeigte sich, dass der Gesamtumsatz innerhalb von vier Jahren um rund 25 Prozent zugelegt hat. Erzielte der Apothekenmarkt 2019 noch einen Gesamtumsatz von rund 58,8 Milliarden Euro, waren es im vergangenen Jahr bereits rund 73 Milliarden Euro. Grund dafür ist, dass die Umsätze mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln seit Jahren steigen. Verantwortlich dafür ist unter anderem der deutliche Anstieg bei sehr hochpreisigen Arzneimitteln.
Erwirtschaftete der Apothekenmarkt 2019 mit Rx-Arzneimitteln einen Umsatz von 51,7 Milliarden Euro, waren es 2021 bereits 59,1 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr machten Apotheken mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln einen Umsatz von 65,2 Milliarden Euro. Das waren 26 Prozent mehr als 2019.
Das Geschäft mit OTC-Produkten veränderte sich hingegen nur geringfügig. 2019 betrug der Umsatz mit rezeptfreien Arzneimitteln 7 Milliarden Euro, 2023 waren es rund 8 Milliarden Euro.
Laut der Analyse gaben Apotheken im vergangenen Jahr insgesamt 1,6 Milliarden Packungen ab. Etwa jede zweite Packung war ein rezeptfreies Arzneimittel, dessen Anteil am Umsatz allerdings lediglich 11 Prozent ausmachte.
Eine wichtige Rolle kommt laut Pharma Deutschland auch der Selbstmedikation zu. So entfielen im Selbstmedikationsmarkt im vergangenen Jahr 87 Prozent des Umsatzes mit rezeptfreien Produkten auf Apotheken, was nach Einschätzung des Verbands deren zentrale Rolle im System unterstreiche. Im Vorjahr waren es 88 Prozent.