Rund 1 Milliarde Euro an Mehrkosten – warum? |
Ev Tebroke |
31.07.2025 16:00 Uhr |
Nur wenn die Kassen die Gründe kennen würden, weshalb sich Versicherte für Hilfsmittel mit Mehrkosten entscheiden, könnten sie einschätzen, »ob es sich um die bewusste Entscheidung für eine Leistung handelt, die über den gesetzlichen Rahmen hinausgeht, oder ob es gegebenenfalls andere Gründe gibt«. Hier steht offenbar die Annahme im Raum, Leistungserbringer wie Sanitätshäuser oder Apotheken könnten Versicherte womöglich zum Kauf von zuzahlungspflichtigen Hilfsmittelvarianten verleiten.
»Damit Versicherte von Leistungserbringenden nicht zu teuren, übermäßigen Versorgungen gedrängt oder unzureichend über ihren Leistungsanspruch beraten werden«, sei mehr Transparenz über die Gründe von Mehrkosten erforderlich, teilt der GKV-SV mit.
Fast die gesamten Mehrkosten (96 Prozent) verteilen sich auf lediglich 8 Produktgruppen. Der Anteil pro Produktgruppe an allen Mehrkostenfällen war im Jahr 2024 wie folgt:
Orthopädische Einlagen: 38 Prozent; Hilfsmittel zur Kompressionstherapie: 15 Prozent; Inkontinenzhilfen: 11 Prozent; Bandagen: 9 Prozent; Sehhilfen: 7 Prozent; Orthesen/Schienen: 7 Prozent; Hörhilfen: 6 Prozent; Gehhilfen: 3 Prozent. Auf die restlichen Produktgruppen entfallen 4 Prozent.