Rückschlag für Pharmabranche |
17,7 Rückgang im April für die Pharmaindustrie in Deutschland. / © Adobe Stock/Bogdan
Die deutsche Industrieproduktion ist im April nach einem starken Vormonat wieder gesunken. In den Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes ging die Fertigung im Monatsvergleich um 1,4 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.
Im März hatten noch Vorzieheffekte im Zusammenhang mit angekündigten US-Zöllen die Produktion angetrieben. Allerdings war der Produktionszuwachs im März schwächer ausgefallen als bisher bekannt. Das Bundesamt revidierte den Anstieg auf nur noch 2,3 Prozent von zuvor 3,0 Prozent.
Zur negativen Entwicklung in der Industrieproduktion habe auch ein kräftiger Produktionsrückgang in der Pharmaindustrie beigetragen, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Hier meldete das Bundesamt für April einen Rückgang um 17,7 Prozent im Monatsvergleich. Im März wurde dagegen ein noch sehr kräftiger Zuwachs verzeichnet.
Die Pharmaproduktion habe den Anstieg von 19,3 Prozent im März fast vollständig zunichtegemacht, sagte Analystin Franziska Palmas von Capital Economics. Dies deute darauf hin, dass sich der Aufschwung durch die US-Zölle bereits umkehre. So hatten viele Pharmaunternehmen und deren Kunden in Erwartung von Zöllen wohl mehr produziert und bestellt als direkt notwendig.
Analysten waren für April zwar von einer schwächeren Produktion ausgegangen, hatten im Schnitt aber nur einen Rückgang um 1,0 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich meldete das Statistikamt ebenfalls einen Dämpfer. In dieser Betrachtung ging die Fertigung im April um 1,8 Prozent zurück.
»Die in einigen Wirtschaftszweigen zuletzt stark schwankende Industrieproduktion dürfte auch Ausdruck der handelspolitischen Unsicherheiten infolge der US-Zollpolitik sein«, hieß es in einer Stellungnahme des Bundeswirtschaftsministeriums. Die Entwicklung der Industrieproduktion dürfte auch künftig von zollpolitischen Turbulenzen gekennzeichnet sein.
Zuletzt zeigten sich aber auch Hinweise auf eine bessere Entwicklung in den Industriebetrieben und damit auf ein Ende der Schwächephase. Im April hatten die Industriebetriebe den zweiten Monat in Folge mehr Aufträge verzeichnet und Ökonomen sprachen von ersten Anzeichen einer Trendwende.