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SAGE-217

Rückschlag für neues Antidepressivum

Der Arzneistoffkandidat SAGE-217, ein Antidepressivum mit neuem Wirkmechanismus, hat in einer Phase-III-Studie den primären Endpunkt nicht erreicht. Der Hersteller sieht in den Ergebnissen dennoch positive Signale.
AutorKontaktAnnette Mende
Datum 11.12.2019  12:00 Uhr

Der von der Firma Sage Therapeutics entwickelte Wirkstoff SAGE-217 ist ein synthetisches Neurosteroid, das oral anzuwenden ist. Laut Firmenangaben wirkt SAGE-217 als positiver allosterischer Modulator (PAM) am GABAA-Rezeptor. Erste Studien mit dem neuen Antidepressivum hatten gezeigt, dass es bei Patienten mit moderater bis schwerer Depression bereits nach 14 Tagen zu einer Besserung der Symptome führen kann. Das ist ein Vorteil gegenüber verfügbaren Antidepressiva, bei denen die Zeitspanne bis zum Ansprechen meist länger ist.

Nun musste Sage Therapeutics jedoch in einer Pressemitteilung bekanntgeben, dass in der zulassungsrelevanten MOUNTAIN-Studie mit 581 Patienten der primäre Wirksamkeits-Endpunkt knapp verfehlt wurde. Dieser war definiert als Besserung auf der Hamilton Rating Scale for Depression (HAM-D) mit 17 Items an Tag 15. Auf diesem Score, auf dem höhere Werte eine stärkere Depression bedeuten, wurden die Teilnehmer zu Beginn der Studie mit mindestens 22 bewertet.

Verglichen wurde SAGE-217 in den Dosierungen 30 mg oder 20 mg einmal täglich mit Placebo. Unter SAGE-217 in der höheren Dosierung besserten sich die Teilnehmer im Durchschnitt um 12,6 Punkte, unter Placebo um 11,2. Dieser Unterschied verfehlte zwar das statistische Signifikanzniveau; dieses wurde aber an den Tagen 3, 8 und 12 erreicht, wie der Hersteller betont. Auch an Tag 15 wurde der Unterschied statistisch signifikant, wenn die 9 Prozent der Patienten im höher dosierten Verumarm von der Berechnung ausgenommen wurden, die im Blut keine messbare Arzneistoffkonzentration aufwiesen – und daher vermutlich das Medikament überhaupt nicht eingenommen hatten. Die Ergebnisse mit der niedrigeren SAGE-217-Dosierung unterschieden sich dagegen nicht nennenswert vom Placeboarm.

Hersteller gibt nicht auf

Nebenwirkungen waren während der 14-tägigen Behandlungsdauer und der 28-tägigen Nachbeobachtungszeit relativ ähnlich auf alle drei Behandlungsarme verteilt: Unter SAGE-217 30 mg meldeten 54,2 Prozent der Patienten unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW), unter SAGE-217 20 mg 50,0 Prozent und unter Placebo 48,9 Prozent. Die häufigsten UAW unter Verum waren Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Fatigue, Durchfall, Sedation und Übelkeit.

Der Hersteller will sich von diesem doch etwas enttäuschenden Ergebnis nicht beirren lassen. Die Studie habe zwar ihren primären Endpunkt verfehlt, belege aber nichtsdestotrotz eine Wirksamkeit von SAGE-217 an der Mehrzahl der Auswertungszeitpunkte, so Dr. Jeff Jonas von Sage Therapeutics. Die Entwicklung neuer Arzneistoffe sei ein schrittweiser Prozess. »In dieser Studie haben wir neue Daten gewonnen, die aus unserer Sicht die Hypothese stützen, dass SAGE-217 ein einzigartiges Wirkprofil hat und das Potenzial, bei Patienten mit Depression einen schnell einsetzenden und dauerhaften Effekt zu erzielen.«

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