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Studiendaten

RSV-Impfung wirkt auch bei Immunschwäche

Auch immunsupprimierte und infektanfällige Personen entwickeln nach einer Impfung gegen das Respiratorische Synzytialvirus messbare Immunreaktionen. Das zeigt eine aktuelle Studie von Forschenden der Universität des Saarlandes.
AutorChristina Hohmann-Jeddi
Datum 21.10.2025  11:30 Uhr

Immungeschwächte Personen gehören zu den Risikogruppen, die bei Infektionen schwer erkranken können und somit von Impfungen stark profitieren. Allerdings wirken Impfungen bei ihnen schlechter. Für eine Impfung – die Schutzimpfung gegen das Respiratorische Synzytialvirus (RSV) – hat nun ein Team um Saskia Bronder von der Universität des Saarlandes untersucht, wie gut Immunsupprimierte darauf reagieren. Die Ergebnisse sind im »American Journal of Transplantation« erschienen.

Drei Impfstoffe zum Schutz vor RSV-bedingten Atemwegserkrankungen sind in der EU inzwischen im Handel. »Die Impfung, die erst vor einer Saison zugelassen wurde, wird von der Ständigen Impfkommission für gesunde Menschen ab 75 Jahren empfohlen, für Menschen mit schweren Grunderkrankungen wie beispielsweise geschwächtem Immunsystem ab 60 Jahren«, erklärt Dr. Martina Sester, Professorin für Transplantations- und Infektionsimmunologie an der Universität des Saarlandes, in einer Mitteilung. »Aber insbesondere bei denjenigen, die den Schutz am dringendsten benötigen, den Immungeschwächten, gab es bisher keine verlässlichen Daten zur Schutzwirkung der Impfung.«

Das Team untersuchte zunächst die natürliche RSV-Immunität von 52 gesunden Kontrollpersonen und 197 Personen mit Immunschwäche. Anschließend analysierte es die Immunreaktionen auf eine RSV-Impfung bei 46 Personen nach Nierentransplantation, 30 Personen nach Lungentransplantation sowie 19 Personen mit chronischer Nierenerkrankung (CKD). Die Probanden erhielten jeweils eine Dosis eines proteinbasierten RSV-Impfstoffs.

Mehr als 90 Prozent der Proabenden verfügten bereits vor der Impfung über RSV-spezifische IgG-Antikörper – ein Hinweis auf frühere Infektionen, berichten die Forschenden. Nach der Impfung stieg der Spiegel dieser Antikörper deutlich an, ebenso die Zahl der RSV-spezifischen CD4+-T-Zellen, die eine wichtige Rolle in der Virusabwehr spielen.

Allerdings zeigten sich Unterschiede zwischen den Gruppen: Während Nierentransplantierte eine ähnlich starke CD4-Zell-Reaktion zeigten wie CKD-Patienten, fiel die Antwort bei Lungentransplantierten deutlich schwächer aus. Besonders gering waren die T-Zell-Reaktionen bei Organempfängern im ersten Jahr nach der Transplantation – also in einer Phase intensiver Immunsuppression. Die Bildung von IgG-Antikörpern war bei allen Transplantierten geringer ausgeprägt als bei den CKD-Patienten. Dies könnte auf die Einnahme von Mycophenolatmofetil zurückgehen, das zur Vermeidung von Abstoßungsreaktionen eingesetzt wird. Der Wirkstoff wurde schon früher als Störfaktor der Immunantwort nach Impfungen zum Beispiel gegen Covid-19, Influenza oder Tetanus vermutet. Wie die Immunreaktion bei den immunkompetenten Kontrollen ausfiel, wurde nicht untersucht. 

Die Impfung wurde insgesamt gut vertragen. Schwere Nebenwirkungen traten nicht auf. CD8+-T-Zellen, die ebenfalls zur Virusabwehr beitragen, wurden durch die Impfung jedoch nicht aktiviert und die IgA-Bildung auch nicht.

Die Forschenden sehen in den Ergebnissen einen wichtigen Beitrag zum Verständnis des Schutzes besonders gefährdeter Gruppen. Gleichzeitig machen die Daten deutlich: Für stark immunsupprimierte Transplantationspatienten könnten künftig alternative Impfstrategien nötig sein, um einen ausreichenden Schutz gegen RSV zu erreichen. So könnte die Impfung auf einen Zeitraum mit geringerer Erhaltungsimmunsuppression verschoben werden. Alternativ könnte eine Primärimpfserie mit mehreren Dosen in Betracht gezogen werden.

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