»Room of Horrors« schärft Bewusstsein für Fehler |
Im »Room of Horrors« verstecken sich pharmazeutische Fallstricke, die es für den pharmazeutischen Nachwuchs zu finden gilt. / Foto: AKWL/Leßmann
Im »Room of Horrors« gilt es, mit Absicht versteckte, typische Fehler zu finden. »Hierbei handelt es sich um eine mit einfacher Ausstattung durchgeführte Simulation, in der alltagsbezogene Beobachtungsfähigkeiten, kritisches Denken und Situationsbewusstsein hinsichtlich Patientengefährdungen trainiert werden«, erklärt AKWL-Fortbildungsleiter Dr. Oliver Schwalbe in einer Pressemitteilung der AKWL.
Zusammen mit Dr. Isabel Waltering, Dozentin für Arzneimitteltherapiesicherheit, hatte er den Room of Horrors auf dem Pharma Campus der Universität Münster für die die insgesamt 75 PhiP und Apothekerinnen und Apotheker unter Aufsicht eingerichtet. Während der ersten Woche des PBU besuchten die Teilnehmenden in Kleingruppen den Raum, um auf Fehlersuche zu gehen. In der zweiten Woche fand eine Nachbesprechung statt.
Im »Room of Horrors« machten sich PhiP und Apotheker unter Aufsicht im praxisbegleitenden Unterricht auf die Suche nach pharmazeutischen Fehlern. / Foto: AKWL/Leßmann
So fand sich der pharmazeutische Nachwuchs etwa in Szenarien wieder, in denen Patienten Methotrexat gegen rheumatische Erkrankungen einmal täglich statt einmal wöchentlich eingenommen hatten oder das pharmazeutische Personal in einer Rezeptur für ein frühgeborenes Kind mit Schlafapnoe versehentlich die doppelte Menge Coffein verarbeitet hatte. Auch Klassiker unter den Fehlern wie das Teilen nicht teilbarer Arzneiformen wurden thematisiert.
Der Room of Horrors soll die Teilnehmenden aber auch im Hinblick auf eine gute Fehlerkultur schulen: »Wenn am schwarzen Brett in großen Buchstaben eine erneute Falschabgabe durch eine namentlich benannte Mitarbeiterin bemängelt wird, hat das weniger mit einem offenen Umgang mit Fehlern zu tun, sondern eher mit Mobbing«, so Schwalbe.
Abschließend ergänzt er: »Die Abgabe von Arzneimitteln – man kann es nicht oft genug sagen – ist ein Hochrisikoprozess. Und so stressig der Alltag in der Apotheke vor Ort auch sein mag, darf man das zu keinem Zeitpunkt vergessen.«