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Skonto-Urteil

Rohgewinn bricht ein

In der Folge des Skonto-Urteils des Bundesgerichtshofs (BGH) haben die Großhändler die Konditionen gekürzt. Das macht sich seit Juni deutlich im Rohgewinn der Apotheken bemerkbar, wie eine aktuelle Auswertung der Treuhand Hannover zeigt.
Alexander Müller
07.11.2024  16:26 Uhr

Der Rohgewinn je Packung verschreibungspflichtiger Arzneimittel ist nach Berechnungen der Steuer- und Wirtschaftsberatung Treuhand Hannover im Juni auf einen Wert von 9,55 Euro gefallen. Das war der Zeitpunkt, zu dem die Großhändler das Skonto-Urteil des BGH umgesetzt und die Konditionen gekürzt haben.

Zum Vergleich: Zwischen September 2023 und Mai 2024 schwankte der Rohgewinn zwischen 9,91 und 9,99 Euro. Zuletzt lag er noch bei 9,54 Euro. Während der Anteil vom Umsatz im vergangenen Herbst noch 16 Prozent betrug, lag dieser Wert zuletzt bei 14,9 Prozent. Diese exklusiven Treuhand-Zahlen präsentierte der Generalbevollmächtigte Sebastian Schwintek gestern Abend beim »Apotalk« in der Kaufpark-Apotheke in Berlin.

Die Apotheken stecken laut Schwintek in der »Ertragskrise« – sinkende Ergebnisse trotz steigender Umsätze. Die Kosten steigen, aber der Rohgewinn stagniert. Doch der Treuhand-Generalbevollmächtigte wollte bei dem Netzwerk-Format nicht nur schlechte Stimmung verbreiten und wies Wege auf, wie Apotheken gegensteuern können.

Die vorgeschlagenene Maßnahmen reichten von Dienstleistungen über Preismanagement und Nebengeschäfte bis zum effizienten Personaleinsatz nach Kundenfrequenz und strikter Ausgabenkontrolle. Schwintek verwies auf das erfolgreiche Drittel der Apotheken, die im ersten Halbjahr Betriebsergebnisse von durchschnittlich 160.000 Euro eingefahren hätten.

Die eigenen Kennzahlen gut kennen

Eine Erkenntnis: Umsatz trägt Rohgewinn. »Die Größten sind nicht immer die Effizientesten, aber die Effizientesten sind fast immer groß«, so Schwintek. Es sei für Inhaberinnen und Inhaber also sinnvoll, ins eigene Wachstum zu investieren. Ronny Heuer von der Hypo Vereinsbank wies beim »Apotalk« auf die Möglichkeit hin, solche Vorhaben über vergünstigte KfW-Kredite zu subventionieren.

Laut Schwintek ist es für Apotheken unabdingbar, die eigenen Kennzahlen und Prozesse gut zu kennen. Als weiteren Erfolgsfaktoren nannte er gute Vernetzung sowie gute Personalführung.

Auf diesen Punkt ging Claudia Nolden-Temke von der Personalvermittlungsagentur Bielmeier & Partner ein. Apotheken müssten ihr eigenes Unternehmensleitbild entwickeln, am besten gemeinsam im Team, sagte sie beim Apotalk. Spezialisierung und eine gute Onlinepräsenz seien entscheidend. Denn der Arbeitsmarkt ist umkämpft: »Sie lösen 80 Prozent aus einem Beschäftigungsverhältnis – die schauen nicht täglich in den Stellenmarkt«.

Um bestehendes Personal möglichst langfristig zu binden, sollten Apotheken ebenfalls für Alleinstellungsmerkmale sorgen, riet Hagen Wölfer von der Allianz. Er stellte beim Apotalk eine individualisierte Betriebsrente vor, zusammen mit einer betrieblichen Krankenversicherung, die beispielsweise Zahnersatz oder Sehhilfen abdecken kann. Für knapp 70 Euro netto monatlich ließe sich so für Angestellte ein attraktives Paket schnüren.

Zum Abschluss des insgesamt vierten Apotalks erzählte die Apothekern Esther Tscherniak ihre Gründungsgeschichte. Aus dem Stand hat sie in Berlin zwei Apotheken übernommen, die sie gegebenenfalls zusammenlegen will. Ihre Fokussierung auf Mikronährstoffe und ein minutiös ausgearbeiteter Businessplan hätten die Banken überzeugt, berichtete die junge Pharmazeutin. 

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