Roche will Ausnahme bei US-Zöllen |
Melanie Höhn |
28.04.2025 16:10 Uhr |
Zur Risikominimierung im Falle tatsächlich erhobener Zölle hat Roche bereits entsprechende Maßnahmen eingeleitet. / © IMAGO/Pond5 Images
Der Schweizer Konzern Roche befindet sich derzeit in Gesprächen mit der US-Regierung über eine mögliche Ausnahmeregelung im Hinblick auf neue Importzölle, wie das »Handelsblatt« berichtet. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Basel hebt hervor, dass seine Produktionsmenge in den Vereinigten Staaten in etwa der Menge seiner Importe entspreche – ein Argument, das aus Sicht von Roche für eine Befreiung von den Strafzöllen spricht.
»Solange wir in den USA genauso viel produzieren, wie wir einführen, sollten wir von diesen Zöllen ausgenommen werden – genau darüber sprechen wir derzeit mit der US-Regierung«, erklärte Vorstandschef Thomas Schinecker im Rahmen der Präsentation seiner Quartalsergebnisse. Er betonte dabei die starke Marktpräsenz des Unternehmens in den Vereinigten Staaten. Laut Schinecker laufen die Gespräche sowohl direkt mit Regierungsstellen als auch über den US-Industrieverband auf unterschiedlichen Ebenen der amerikanischen Administration.
Zur Risikominimierung im Falle tatsächlich erhobener Zölle habe Roche bereits entsprechende Maßnahmen eingeleitet – dazu zählen unter anderem die Verlagerung von Produktionsprozessen sowie der Aufbau zusätzlicher Lagerkapazitäten. Schinecker zufolge konzentriert sich das mögliche Zollrisiko auf lediglich vier Medikamente, wobei drei davon bereits in den USA hergestellt werden. Für das vierte sei der Technologietransfer zur US-Produktion bereits vor mehreren Wochen angestoßen worden.
Erst kürzlich erklärte der Konzern, dass das Unternehmen in den kommenden fünf Jahren 50 Milliarden US-Dollar in den USA investieren wolle. Das sind umgerechnet rund 43,4 Milliarden Euro. Das Geld solle sowohl in neue Forschungs- und Entwicklungsstandorte sowie in bestehende und neue Produktionsanlagen in mehreren US-Bundesstaaten fließen.