Risikofaktoren jährlich in der Apotheke erfassen lassen |
Blutzucker, Blutdruck und LDL-Spiegel sind Beispiele für Werte, die auch in den Apotheken erfasst werden können (Symbolbild). / © Getty Images/Westend61
Die Bundesapothekerkammer schlägt vor, dass Erwachsene ab 18 Jahren in den Apotheken einmal jährlich eine Messung von Risikofaktoren erhalten. Ergänzend könnten Apotheken Patientinnen und Patienten im Alter von 25, 40 und 50 Jahren eine erweiterte Beratung zum individuellen Erkrankungsrisiko (Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Hypertonie, Fettstoffwechselstörungen, chronische Nierenkrankheit, Adipositas und Diabetes mellitus) mit Messungen der erforderlichen Blutwerte anbieten. Außerdem schlägt die BAK eine jährliche Beratung zur Prävention tabakassoziierter Erkrankungen vor.
»Apotheken können Menschen erreichen, die nur selten in eine Arztpraxis gehen. Sie würden von dem flächendeckenden und niedrigschwelligen Angebot der Apotheken besonders profitiere«, sagt Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Bundesapothekerkammer. »Unsere Angebote sollen kein Ersatz, sondern eine Ergänzung zu den ärztlichen Gesundheitsuntersuchungen sein.«
Wenn Apotheken stärker in die Früherkennung und Prävention eingebunden würden, könnten Krankheiten früher erkannt oder sogar verhindert werden, was die Lebensqualität der Menschen verbessert und zusätzlich die Gesundheitskosten senkt, ist Hoffmann überzeugt. Zudem würden die Arztpraxen entlastet. Aber: »Das können die Apotheken nur bei einer angemessenen Honorierung anbieten.«
Wichtig ist Hoffmann die Abgrenzung zwischen Früherkennung in den Apotheken und ärztlichen Diagnosen: »Patientinnen und Patienten werden von den Apothekenteams bei auffälligen Werten, die in Abstimmung mit den ärztlichen Fachgesellschaften festgelegt wurden, immer an ihre Ärztin oder ihren Arzt verwiesen. Die Diagnosestellung ist und bleibt eine ärztliche Aufgabe.«
Die Bundesapothekerkammer veranstaltet am heutigen Donnerstag das Symposium »Neue Präventionsangebote in den Apotheken«. An der Podiumsdiskussion nehmen neben dem BAK-Präsidenten der Parlamentarische Staatssekretär des Bundesgesundheitsministerium, MdB Dr. Georg Kippels (CDU) und Apothekerin Dr. Sonja Mayer, Mitglied im Direktorium des Wissenschaftlichen Instituts für Prävention im Gesundheitswesen (WIPIG) teil. Die Patientenperspektive vertritt Michaela Engelmeier, Vorstandsvorsitzende Sozialverband Deutschland SoVD, und die ärztliche Sicht der Kardiologe Professor Dr. Heribert Schunkert, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Moderiert wird die Podiumsdiskussion von Daniela Hüttemann, Redakteurin bei der Pharmazeutischen Zeitung. Mehr Informationen auf www.abda.de. Das Symposium wird dort ab 14 Uhr live übertragen.