Pharmazeutische Zeitung online
Kammerpräsidentin Burs

»Rezepturen sind kein Luxus, sondern dringende Notwendigkeit«

Beim digitalen Fortbildungskongress der Apothekerkammer Niedersachsen ging es um die Haut – gerade hier sind individuell hergestellte Rezepturen unverzichtbar.
Christiane Berg
11.10.2021  14:00 Uhr

Als herbstliches Highlight der Apothekerkammer Niedersachsen fand der Niedersächsische Fortbildungskongress, zu dem es die Apothekerinnen und Apotheker in Zeiten ohne Corona traditionell nach Bad Zwischenahn ins Ammerland zieht, in diesem Jahr online statt. Die pandemiebedingt virtuelle Veranstaltung war dem Thema Haut gewidmet. Fünf namhafte Referenten zeigten neueste Erkenntnisse zur Prävention, Diagnose und Therapie unter anderem von Mykosen und Psoriasis auf. Sie schilderten Effekte nicht nur medikamentöser Behandlungsoptionen, sondern Einflüsse auch der Ernährung auf Hautkrankheiten wie Neurodermitis, Schuppenflechte und Akne beziehungsweise beschrieben die Bedeutung der Rolle spezifischer Rezepturen und Darreichungsformen in der Dermatologie.

»Erkrankungen der Haut können sehr vielfältig sein. Der Leidensdruck der Betroffenen ist hoch. Diese müssen individuell und zielgerichtet beraten werden und brauchen oft auch maßgeschneiderte, sprich: in der Apotheke selbst hergestellte Dermatika, da geeignete Fertigarzneimittel häufig nicht zur Verfügung stehen«, machte die Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen, Cathrin Burs, bei der Begrüßung deutlich. »Egal, ob es an kindgerechten Dosierungen mangelt, ein Medikament nicht geliefert werden kann oder Wirkstoffkombinationen vonnöten sind, die industriell nicht gefertigt werden: Rezepturen sind kein Luxus, sondern oftmals dringende Notwendigkeit.« Ihre Erstellung sei ein anspruchsvolles Handwerk, das viel Know-how und Erfahrung, aber auch großes Geschick erfordert.

Das gelte im Übrigen auch für die Eigenherstellung medizinischer Pflegeprodukte. »Wir Apothekerinnen und Apotheker müssen wissen, welche Mittel sich bei welchem Hautbild für die individuelle Pflege eignen.« Daher habe regelmäßige Fortbildung für Pharmazeuten auch in dieser Hinsicht einen besonders hohen Stellenwert. »Angesichts der Entwicklungen in der Pharmazie und Medizin müssen wir unser Wissen immer wieder erweitern«, so Burs. Das gelte auch für die Ernährungsberatung. So stünden einige Nahrungsmittel im Verdacht, Hauterkrankungen wie zum Beispiel die Neurodermitis zu verstärken. Sind allgemeine Diätempfehlungen zumeist nicht gegeben, so müsse der Speiseplan häufig vielmehr individuell auf Allergien und Unverträglichkeiten abgestimmt werden. »Auch hier müssen wir uns stets auf dem Laufenden halten, um unseren Patientinnen und Patienten kompetent mit Rat und Tat zur Seite stehen zu können«, unterstrich die Kammerpräsidentin.

»Die Haut ist der Spiegel der Seele. Auch Stress, Sorgen und Angst können Hautkrankheiten auslösen oder verstärken«: Burs sprach von einem Teufelskreis. Habe sich eine spezifische Dermatose bereits manifestiert, so könne diese wiederum die psychische Belastung von Patienten forcieren. Das, so die Kammerpräsidentin, bedeute, dass in der Apotheke immer der ganze Mensch im Mittelpunkt der Beratung steht.

Voraussetzung für die vertrauensvolle Apotheker-Patienten-Beziehung sei, dass sich Betroffene stets auf ihre Apotheke verlassen können. »Und das können sie«, sagte Burs. Denn: »Die individuelle Versorgung von Patienten gehört zu den Kernaufgaben unseres Berufs«, konstatierte sie.

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