Reinhardt bleibt Ärztepräsident – mit knappem Ergebnis |
Kritiker hatten ihm vorgeworfen, dass die Bundesärztekammer unter seiner Führung zu wenig in wichtigen Strukturfragen der Gesundheitspolitik bewegt habe. Reinhardt entgegnete in seiner Bewerbungsrede, die Corona-Pandemie habe in den vergangenen Jahren alles überlagert. »Glauben Sie mir: So hatte ich mir meine Präsidentschaft vor vier Jahren nicht vorgestellt.«
Seine Gegenkandidatin Susanne Johna wäre die erste Frau an der Spitze der Bundesärztekammer gewesen. Die 57-Jährige hatte in ihrer Bewerbungsrede gefordert, die Mediziner müssten sich stärker mit konkreten und abgestimmten Vorschlägen in die Gesundheitspolitik einmischen. »Dann wird auch die Politik an unseren Vorschlägen nicht mehr vorbeikommen.«
Unter anderem forderte sie einen massiven Abbau von Bürokratie. Derzeit verbrächten Ärzte drei Stunden am Tag »mit Dokumentationswahnsinn«. »Dafür sind wir nicht Ärztinnen und Ärzte geworden. Wir wollen Patienten versorgen«, sagte sie. Der viertägige Ärztetag geht am heutigen Freitag zu Ende.