Redcare mit Verlust und Hoffnung auf Card-Link |
Deutlich gestiegener Umsatzes und mehr Kunden – dennoch fährt Redcare erneut Verluste ein. / Foto: Shop Apotheke
Vor wenigen Wochen machte Redcares Konkurrent Doc Morris den ersten Aufschlag beim Card-Link-Verfahren, mit dem Versender E-Rezepte abwickeln können. Am 23. April erhielt Redcare dann die Zulassung der Gematik. Die E-Health-Card-Link-Lösung werde voraussichtlich Anfang Mai in der mobilen Shop-Apotheke-App für Kunden in Deutschland verfügbar sein, kündigte Redcare an.
Mit der Card-Link-Lösung eröffne sich »der uneingeschränkte Zugang zu dem rund 50-Milliarden-Euro- Markt für verschreibungspflichtige Medikamente in Deutschland«, frohlockte CEO Olaf Heinrich heute in einer Redcare-Mitteilung zu den finalen Quartalszahlen. CFO Jasper Eenhorst ergänzte, nun werde weiter flexibel in die Wachstumschancen von E-Rx investiert.
In den Zahlen fürs erste Quartal macht sich dieser »Durchbruch bei Online-E-Rx« noch nicht bemerkbar. Trotz »zusätzlicher Marketing- und Kommunikationskampagnen« stieg der Rx-Umsatz nur 6,8 Prozent. Bei Non-Rx gab es ein Umsatzplus von 20 auf 404 Millionen Euro.
Der Rx-Umsatz in der DACH-Region (Deutschland, Österreich und die Schweiz) wuchs im ersten Quartal um 348,7 Prozent auf 156,2 Millionen Euro (Q1 2023: EUR 35 Millionen) – aber ohne Mediservice eben nur um besagte 6,8 Prozent. Mediservice ist ein Spezialversender, der ausschließlich Rx-Präparate verkauft. Redcare hatte die Spezialapotheke in einer strategischen Partnerschaft mit dem Schweizer Gesundheitsdienstleister Galenica im März 2023 übernommen.
Im DACH-Segment stiegen die Non-Rx-Erlöse auf 297,2 Millionen Euro an, das sind 16 Prozent mehr als im Vorjahr.
Insgesamt konnte der Versender starke Zuwächse verbuchen. Wie Redcare mitteilte, stieg der Konzernumsatz im ersten Quartal im Jahresvergleich um 50,6 Prozent auf 560 Millionen Euro (Q1 2023: 372 Millionen Euro). Ohne Berücksichtigung der Mediservice betrug der Zuwachs 18,6 Prozent.
Ein deutliches Umsatzplus gab es im DACH-Segment; die Zahlen stiegen um 56,7 Prozent auf 453 Millionen Euro (Q1 2023: EUR 289 Mio.). Aber auch ohne die Mediservice-Zahlen kletterte der Umsatz auf 334 Millionen Euro und lag damit um 15,6 Prozent über dem Vorjahreswert.
Unterm Strich machte Redcare wie im Vorjahreszeitraum wieder ein Minus – der Konzernperiodenfehlbetrag betrug demnach im ersten Quartal -8,2 Millionen Euro. In Q1 2023 lag das Minus noch bei -10,2 Millionen Euro. Spürbar auch hier der Einfluss der Übernahme: Bereinigt um Mediservice lag der Fehlbetrag sogar bei -9,8 Millionen Euro.
Das bereinigte EBITDA lag mit 11,7 Millionen Euro um fast 3 Millionen Euro beziehungsweise 33 Prozent über dem Vorjahreswert. Daraus ergebe sich bereinigte EBITDA-Marge von 2,1 Prozent. Das EBITDA stieg auf 10,6 Millionen Euro (Q1 2023: EUR 4,6 Mio.). Die Auswirkungen der Bereinigungen für das erste Quartal 2024 betrugen laut Mitteilung 1,1 Millionen nach 4,2 Millionen im ersten Quartal 2023.