Redcare launcht Card-Link

Laut einer Unternehmensmitteilung erhalten alle gesetzlich Versicherten damit ab sofort einen vollständig digitalen Zugang zu Rx-Arzneimitteln über die »Shop-Apotheke«-App. Mit einem Smartphone und der elektronischen Gesundheitskarte (EGK) könnten Kundinnen und Kunden E-Rezepte von überall her und zu jeder Zeit einlösen, wirbt das Unternehmen.

Mit dem Launch könnten die Kundinnen und Kunden nun »in vollem Umfang von von den Vorteilen eines papierlosen und vollständig digitalisierten Rezeptwegs« profitieren, so Redcare-CEO Olaf Heinrich in der Mitteilung. Der Schritt biete »enorme Wachstumschancen für die Zukunft«, frohlockte Heinrich. Kundinnen und Kunden könnten auch weiterhin die Gematik-App nutzen oder den QR-Code auf dem gedruckten Rezept einscannen.

Redcare hatte bei Verkündung der Zulassung Ende April angekündigt, umgehend alle technischen und organisatorischen Maßnahmen ergreifen, damit das Verfahren bis Anfang Mai in die »Shop-Apotheke«-App integriert ist. Der Plan ging offenbar auf – auch Konkurrent Doc Morris legte auf den letzten Metern vor Eintritt ins Card-Link-Verfahren, das in der Apothekerschaft wegen Sicherheitsbedenken kritisch gesehen wird, ein beachtliches Tempo an den Tag. Nicht nur machte der Versender am 10. April mit seiner Zulassung den ersten Aufschlag, auch den Roll-out und schließlich den Start des neuen Einlösewegs zog Doc Morris äußerst zügig durch.

Auf einen volldigitalen Einlöseweg neben der Gematik-App hatten die Versender gepocht und mit Klagen gedroht, falls eine solche Option nicht käme. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) drückte das Verfahren in der Gematik-Gesellschafterversammlung mit seiner 51-Prozent-Mehrheit gegen den Widerstand aller anderen Gesellschafter durch.