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Wegen »Diskriminierung«

Redcare feilt an eigener Lösung fürs E-Rezept

Redcare will bei der E-Rezept-Einlösung eigene Wege gehen. Das bekräftigte der Versender gegenüber der PZ. Mittlerweile liegen die Pläne dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und der Gematik vor. Ob Redcare auch auf die Vor-Ort-Apotheken zugehen will, bleibt unklar.
Cornelia Dölger
10.10.2023  12:30 Uhr

Der 1. Januar 2024 ist der Tag, auf den Arzneimittelversender seit Jahren hinarbeiten. Dann nämlich wird endlich das lange verzögerte E-Rezept verpflichtend eingeführt – zumindest sehen die Digitalpläne der Bundesregierung es so vor. Für die Einlösung der digitalen Verordnung sind die Gematik-App, die elektronische Gesundheitskarte (EGK) sowie der Ausdruck des E-Rezept-Tokens möglich. Versicherte sollen die App ab 2024 zudem mit digitalen Identitäten ihrer Krankenkasse nutzen können.

Gegen die aktuellen Pläne ziehen die Versender zu Felde. Sie sehen sich vom lukrativen E-Rezept-Markt ausgeschlossen und sprechen von »Diskriminierung«. Vor allem die EGK-Lösung, die lokale Apotheken seit dem 1. Juli 2023 nutzen, ist ihnen ein Dorn im Auge, weil sie dabei außen vor sind. Bereits im Frühsommer reichten Redcare und Doc Morris deshalb bei der EU-Kommission Beschwerde gegen Deutschland ein, im August erwog Redcare-Chef Olaf Heinrich laut »Wirtschaftswoche« eine Klage gegen das Bundesgesundheitsministerium (BMG) und somit gegen die Bundesrepublik Deutschland, falls das Digitalgesetz wie geplant durchkomme.

Gematik kennt die Pläne inzwischen

Die Idee des Versenders für einen eigenen Einlöseweg liegt dem BMG inzwischen vor, wie das Ministerium auf Anfrage der  PZ bestätigte. Auch die Gematik weiß Bescheid. Der Ansatz sei dort »seit Kurzem« bekannt, hieß es auf PZ-Anfrage. Er werde jetzt »wie viele kreative Ansätze zum Umgang mit der Telematik-Infrastruktur«  geprüft.

Gegenüber der »Wirtschaftswoche« hatte Redcare-Chef Heinrich bereits im August skizziert, wie die Lösung für die Versender in seinen Augen aussehen könnte, nämlich NFC-basiert mittels EGK und Smartphone. Die verordnende Praxis soll demnach das E-Rezept auf einen Server hochladen, so dass es von dort über die EGK abgerufen werden könne. Ausgelesen wird die EGK dann aber nicht in der Apotheke, sondern über das eigene Smartphone, wodurch es an die Apotheke der Wahl verschickt werden könne, also theoretisch auch an die Versender.

Diese Lösung sei benutzerfreundlich, diskriminierungsfrei und könne zur Einlösung in allen an die Telematik-Infrastruktur angeschlossenen Apotheken genutzt werden, teilte Redcare der PZ jetzt dazu mit. Denn sie sei unabhängig vom physischen Steckvorgang der elektronischen Gesundheitskarte in ein Kartenterminal, den die Online-Apotheken eben nicht nutzen könnten. Die Versicherten könnten ihre offenen E-Rezepte mittels Smartphone und elektronischer Gesundheitskarte online einlösen. Eine zusätzliche PIN-Eingabe sei, wie bei der gegenwärtigen EGK-Stecklösung, nicht notwendig.

Eigene Kampagne?

Ob er dazu auf die lokalen Apotheken zugehen wolle, wie er es gegenüber der »Wirtschaftswoche« angedeutet hatte, ließ Redcare-Chef Heinrich offen. Er hatte im August vorgeschlagen, dass sein Unternehmen eine Aufklärungskampagne für den zusätzlichen Einlöseweg lancieren und das Ganze selbst finanzieren könne. »Wir würden die Bundesregierung damit bei der Einführung des E-Rezepts unterstützen und Aufklärungsarbeit leisten«, sinnierte er. Die Kampagne könne völlig losgelöst von eigenen Interessen laufen, so der Redcare-Chef.

Für diese Idee sei er sogar bereit, mit den Vor-Ort-Apotheken zusammenzuarbeiten. »Wir würden alle Einlösewege objektiv erklären, und das gerne auch in Zusammenarbeit mit den stationären Apotheken. Ich kann mir sogar vorstellen, in einer solchen Kampagne das rote Apotheken-A zu verwenden.« Die Frage, ob eine solche Kampagne inzwischen Kontur angenommen habe, beantwortete Heinrich nicht.

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