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Einlösemöglichkeiten

Redcare-CEO droht Bund wegen E-Rezept mit Klage

Der neue  CEO von Redcare Pharmacy, Olaf Heinrich, findet, dass die Onlineapotheken zu wenig vom E-Rezept-Kuchen abbekommen. Er schlägt einen zusätzlichen Einlöseweg vor, den er obendrein auf ganz besondere Weise bewerben möchte. Falls das nicht klappt, will er den Bund verklagen.
Cornelia Dölger
18.08.2023  15:00 Uhr

Heinrich, seit wenigen Wochen als neuer CEO der Onlineapotheke Redcare Pharmacy (ehemals Shop Apotheke) im Amt, sieht seine Branche bei der Belieferung von E-Rezepten im politisch gewollten Nachteil und holt deshalb zum Gegenschlag aus. Wie der ehemalige Doc-Morris-Chef zur »Wirtschaftswoche« sagte, erwäge er im Kampf um die E-Rezept-Einführung eine juristische Auseinandersetzung mit dem Bund, sprich: eine Klage gegen das Bundesgesundheitsministerium (BMG) und somit gegen die Bundesrepublik Deutschland. Er wolle dies für den Fall tun, dass der entsprechende Gesetzentwurf wie geplant durchkommt.

Die Kritik der Versender entzündet sich an der Tatsache, dass lokale Apotheken die elektronische Verordnung, die ab 1. Januar 2024 verpflichtend wird, über die Elektronische Gesundheitskarte (EGK) annehmen und verarbeiten dürfen, die Lösung via EGK in Apotheken startete Anfang Juli.

Außen vor sind dabei die Onlineapotheken. Sie dürfen E-Rezepte ausschließlich über Apps bearbeiten und beklagen, dass sie über diesen Weg auf deutlich weniger Zugriffszahlen kämen als Vor-Ort-Apotheken. Ihr Ärger verwundert nicht, denn der Onlinehandel betrachtet die lang ersehnte Einführung des E-Rezepts seit Jahren als lukrativen Gamechanger und investierte entsprechend.

Versender will Kampagne selbst finanzieren

Heinrich präsentierte gegenüber der »Wirtschaftswoche« eine bis dato nicht vorgesehene, zusätzliche Einlösemöglichkeit. Danach soll die verordnende Praxis das E-Rezept auf einen Server hochladen, so dass es von dort über die EGK abgerufen werden könne. Ausgelesen wird die EGK nach Heinrichs Vorstellung aber nicht in der Apotheke, sondern über das eigene Smartphone, wodurch es an die Apotheke der Wahl verschickt werden könne, also theoretisch auch an die Versender. Wie die PZ erfuhr, weiß man bei der Gematik allerdings noch nichts von dieser Idee.

Heinrich schlug gegenüber dem Blatt vor, dass sein Unternehmen dafür eine Aufklärungskampagne lancieren und das Ganze selbst finanzieren könne. »Wir würden die Bundesregierung damit bei der Einführung des E-Rezeptes unterstützen und Aufklärungsarbeit leisten«, sinnierte er. Die Kampagne könne völlig losgelöst von eigenen Interessen laufen, so der Redcare-Chef. Für diese Idee sei er sogar bereit, mit den Vor-Ort-Apotheken zusammenzuarbeiten. »Wir würden alle Einlösewege objektiv erklären, und das gerne auch in Zusammenarbeit mit den stationären Apotheken. Ich kann mir sogar vorstellen, in einer solchen Kampagne das rote Apotheken-A zu verwenden.«

Heinrich ist seit dem 1. August neuer CEO bei Redcare Pharmacy. Mitte März hatte der Konzern einen Wechsel an der Konzernspitze angekündigt. Heinrich war zuvor seit 2009 Doc-Morris-Chef und leitete seit 2017 das Deutschlandgeschäft des Mutterkonzerns Zur Rose. Er verließ das Unternehmen 2020 aus persönlichen Gründen, wie Zur Rose damals mitteilte.

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