Rechenzentren lösen Verband auf |
Cornelia Dölger |
03.12.2024 15:28 Uhr |
Zum Jahresende löst sich der VDARZ auf. / © IMAGO/Jochen Tack
Der Vorstand hatte in seiner Einladung zur Mitgliederversammlung am 3. Dezember angekündigt, dass er über die Auflösung des Vereins abstimmen lassen wolle. »Die Entwicklungen, insbesondere seit der vergangenen Mitgliederversammlung, haben uns als Vorstand zur Überzeugung gebracht, dass mit dem VDARZ e.V. als Vereinigung die Verfolgung des Vereinszwecks nicht möglich ist«, heißt es in der Einladung.
Eine Beschlussfähigkeit sollte demnach vorliegen, wenn drei Viertel der Mitglieder teilnehmen. Wie der Verbandsvorsitzende Bernd Hammer (ARZ Darmstadt) gegenüber der PZ bestätigte, kam diese Mehrheit zustande. Konkret hätten sogar 13 der 14 anwesenden Mitglieder für eine Auflösung des erst sechs Jahre alten Verbands gestimmt. »Insofern war es eine geordnete Abwicklung«, so Hammer.
Es sei darum gegangen, das Ende des Verbands »in geordnete Bahnen« zu bringen – anstatt der Auflösung durch einzelne Austritte zuzusehen. Seit dem vergangenen Sommer habe sich abgezeichnet, dass die Verbandsstruktur nicht zukunftsfähig sei, zudem habe er als Verbandsvorsitzender keinen Nachfolger gefunden. Die Auflösung sei »unspektakulär«, mit der Kündigung des virtuellen Büros in Berlin werde der Verband Geschichte sein.
Hammer ist erst seit April Vorsitzender des VDARZ, geht aber Ende des Jahres in Rente. Für die kleinen Rechenzentren könnte die Auflösung eine Schwächung bedeuten, allerdings könnten diese auf ihre Genossenschaften zurückgreifen, so Hammer.
Gestern war öffentlich geworden, dass der Verband seine Auflösung anstrebt. Der erst 2018 gegründete VDARZ hatte keinen guten Start; Branchenprimus Noventi fehlte zunächst, hinzu kam Ärger wegen der Verteilung der Stimmrechte. Zuletzt schien die Situation gebessert. Nun ist das Ende aber besiegelt.