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Netzwerkpharmakologie

Rasant umdenken für neue Arzneitherapien 

»Die Zukunft der Medizin geht weg von der organbasierten Medizin hin zur Systemmedizin, zu Netzwerken und zur Netzwerkpharmakologie.« Davon ist Professor Dr. Harald H. H. W. Schmidt von der Universität Maastricht überzeugt.
AutorKontaktBrigitte M. Gensthaler
Datum 16.07.2025  11:30 Uhr
Mehr Wirkstoffkombinationen, niedriger dosiert

Mehr Wirkstoffkombinationen, niedriger dosiert

Ein wichtiger Schlüssel seien Protein-Protein-Interaktionen. In jeder lebenden Zelle seien Proteine in kleinen Modulen verbunden, die miteinander kommunizieren und wechselwirken. »Ist ein Protein in mehreren Modulen gestört, könnte der Phänotyp auffällig sein. Ist die Störung in vielen Modulen vorhanden, könnte das zum Tod führen.«

Wie wichtig die Identifikation krankheitsrelevanter Signalmodule ist, zeigte der Referent am Beispiel des Proteins NOX5, das ein pathologisches Geschehen initiieren könne. Hohe NOX5-Level habe man bei Menschen mit Hypertonie gefunden, aber NOX5 spiele bei verschiedenen Erkrankungen eine Rolle, zum Beispiel bei Schlaganfall, Herzinfarkt oder Herzinsuffizienz. »Die Erkrankung heißt nun Hochregulation von NOX5 und wird nicht mehr nach Organen bezeichnet.«

In der Netzwerkpharmakologie müsse ein defektes Cluster meist mit mehreren Arzneistoffen behandelt werden. Aufgrund der nötigen sehr geringen Dosis der Einzelsubstanzen träten aber viel weniger Nebeneffekte auf.

Schmidt ist sich sicher: »Defekte Signalmodule werden die neue molekulare Krankheitsdefinition werden und danach kann behandelt werden. Und die Vorsorge durch Lebensstil wird sehr viel wichtiger werden.«

Repurposing hat gigantisches Potenzial

Das EU-Projekt REPO4EU setzt auf das Repurposing von zugelassenen Arzneistoffen statt auf Neuentwicklungen. Die meisten niedermolekularen Stoffe könnten an sehr viele Proteine binden und vielfältig wirken. Etwa 2800 verschiedene Arzneistoffe würden in der Medizin daher ausreichen, prognostizierte Schmidt. »Repurposing hat ein gigantisches Potenzial.«

Sein Resümee: »Das neue Gesundheitssystem wird sicher, heilend, kostensparend, schnell und vorbeugend werden. Die Zukunft der Medizin geht weg von der organbasierten Medizin hin zur Systemmedizin, zu Netzwerken und zur Netzwerkpharmakologie. Sie geht weg von der symptombasierten Medizin hin zur Molekularpathologie, zur Präzisionsheilung und -prävention.« Gerade in der Prävention sieht Schmidt eine Domäne der Apotheker. »Dafür sind Apotheker prädestiniert; sie sollten im neuen Gesundheitssystem eine viel größere Rolle spielen.«

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