| Cornelia Dölger |
| 09.12.2025 13:30 Uhr |
Die Mittel für die Schulgeldfreiheit im Gesundheitsbereich sollen laut Landesregierung auf 3,2 Millionen Euro jährlich steigen. Dem Haushaltsplan muss der Landtag in Schwerin noch zustimmen. / © Imago/Winfried Rothermel
Wenn der Landtag in Schwerin am morgigen Mittwoch den Doppelhaushalt für die beiden kommenden Jahre beschließt, ist auch die erweiterte Schulgeldfreiheit inbegriffen. Bislang gründet der Plan auf einem Beschluss der Landesregierung aus SPD und Linken, wie der »Nordkurier« berichtet.
Demnach sollen die Mittel für die Schulgeldfreiheit im Gesundheitsbereich auf 3,2 Millionen Euro jährlich steigen. Künftig gehört laut den Plänen auch die PTA-Ausbildung zu den bislang acht Ausbildungsberufen, bei denen das Schulgeld abgeschafft wurde.
Seit 2024 sind in Mecklenburg-Vorpommern die Ausbildungsberufe in der Kranken- und Altenpflegehilfe sowie in den Bereichen Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Massage und medizinische Bäder, Diätassistenz und Podologie von Schulgebühren befreit. Zuvor mussten Auszubildende für diese Berufe im Durchschnitt rund 180 Euro monatlich an Schulgeld zahlen.
Der Landesapothekerverband fordert schon lange, PTA in die Erweiterung mit einzubeziehen. Daher begrüße man die Pläne, so der Geschäftsführer des Landesapothekerverbandes, Carsten Pelzer, im »Nordkurier«. Der Schritt sei überfällig. Auch in Mecklenburg-Vorpommern herrscht Mangel beim Berufsnachwuchs. Kammer und Verband haben daher eigens einen Nachwuchskoordinator eingestellt. Im Land gibt es zwei PTA-Berufsschulen. Die Klassen zu füllen, sei zuletzt immer schwieriger geworden, so Pelzer.
Mit Schulgeldfreiheit will man dem begegnen. Die Jobchancen für PTA seien in Mecklenburg-Vorpommern gut, auch wenn hier – wie bundesweit – die Apothekenzahlen seit Jahren sinken würden. Demnach gab es 2020 im Nordosten noch 399 Apotheken, Anfang 2025 waren es nur noch 369.
Um die Lücken auch bei den Betriebsübernahmen zu schließen, plant die Landesregierung, ähnlich wie bei der Landarztquote künftig eine bestimmte Anzahl von Pharmaziestudienplätzen über eine Vorabquote an Bewerber zu vergeben, die sich verpflichten, langfristig zur Sicherstellung der Versorgung im Bundesland beizutragen.
Mehr als 1200 Auszubildende in Mecklenburg-Vorpommern profitierten bereits von der Schulgeldfreiheit, zitiert das Blatt die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Christine Klingohr. »Mit dem Beschluss des Doppelhaushaltes wollen wir dafür sorgen, dass künftig auch Pharmazeutisch-technische Assistenten kein Schulgeld mehr zahlen müssen.« Die PTA mit einzugemeinden, würde auch den Apothekern im Land den Rücken stärken.