PTA lehnen »Apotheke ohne Apotheker« ab |
Die vom Gesundheitsminister geplante PTA-Vertretung stößt auch bei den PTA auf Ablehnung. / Foto: Getty Images/Sigrid Gombert
Die Pläne, die der BMG-Entwurf zum Apotheken-Reformgesetz (ApoRG) enthält, sehen unter anderem die »Apotheke light« vor, also Filialapotheken mit PTA-Vertretung, in denen bei Bedarf eine Apothekerin oder ein Apotheker aus der Hauptapotheke zugeschaltet werden kann. Diese Idee stößt nicht nur in der Apothekerschaft auf scharfe Kritik, sondern auch bei den PTA.
»Ja, wir stehen für einen starken PTA-Beruf. Ja, wir wollen und können auch mehr Verantwortung übernehmen und auch vertreten. Stundenweise«, heißt es auf der Website des Bundesverbands PTA (BVpta). »Aber eine Apotheke leiten, mit Ausnahme einer wöchentlich 8-stündigen Anwesenheit eines Apothekers, einer Apothekerin, steht für uns nicht zur Diskussion«, schreibt dort die BVpta-Bundesvorsitzende Anja Zierath.
Zierath bezweifelt, dass Lauterbach sich mit PTA selbst über die Ansichten zur Apothekenreform ausgetauscht habe. Denn einige PTA hätten bewusst einen Assistenzberuf gewählt und seien mitunter nicht bereit, »diese Art der Verantwortung« zu tragen.
Der BVpta habe seine Standpunkte gegenüber dem Minister in einem Schreiben deutlich gemacht und ein Gesprächsangebot unterbreitet, um diese Positionen mit ihm zu erörtern. »Leider haben wir nie eine Antwort auf unser Schreiben erhalten. Ansonsten hätte der Minister gewusst, dass so, wie der PTA-Beruf zukünftig laut Referentenentwurf ausgestaltet werden soll, nicht unsere Unterstützung finden kann.«
Schon heute seien voranging PTA im HV zu finden. Beratung und Medikamentenabgabe passierten auch jetzt schon hauptsächlich durch PTA. »Aber arbeiten in einer ›Apotheke light‹ ohne Rezepturherstellung, ohne Abgabe von Betäubungsmitteln, ohne Laboranalytik lehnen wir ab. Damit degradiert uns der Minister zu besseren Verkäuferinnen, beziehungsweise Verkäufern«, kritisiert Zierath.
»Im Ergebnis dienen wir PTA lediglich als billige Ersatzkräfte, um die Versorgung der Bevölkerung wie auch immer sicher zu stellen. So nicht. Herr Minister! Nicht mit uns!«, so Zierath.
PTA ließen sich nicht gegen Apothekerinnen und Apotheker ausspielen. »Das machen wir so nicht mit. Stundenweise Vertretung ja, Leitung einer Apotheke nein«, so Zierath.