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Metaanalyse

Psychische Erkrankungen beeinflussen auch das Herz

Bei Menschen mit einer psychischen Erkrankung schwankt der Blutdruck tagsüber stärker als bei psychisch Gesunden und die Herzfrequenz passt sich weniger gut an äußere Stressfaktoren an. Das legt eine aktuelle Metaanalyse nahe.
AutorKontaktLaura Rudolph
Datum 09.05.2022  09:00 Uhr

Ein Forschungsteam um Erstautorin Nur Husna Shahimi von der University of Malaya, Malaysia, hat in einer Metaanalyse zwölf Studien ausgewertet, die Blutdruckschwankungen bei Menschen mit einer psychischen Erkrankung und ohne Bluthochduck untersuchten. Die Ergebnisse erschienen kürzlich im Fachjournal »BioMedical Engineering«.

Das Team beobachtete, dass Angst- und Panikstörungen sowie Depressionen bei Erwachsenen unabhängig vom Alter zu größeren Blutdruckschwankungen während des Tages führen als bei Menschen ohne diese Erkrankungen. Zudem sinkt der systolische Blutdruck nachts nicht wie bei Gesunden um 10 bis 20 Prozent ab. Das erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Auch im Herzfrequenzmuster gibt es offenbar Abweichungen. »Im Gegensatz zu dem, was viele Menschen denken, ist ein gesundes Herz nicht eines, das wie ein Metronom schlägt. Stattdessen sollte es sich anpassen, um umweltbedingten und psychologischen Herausforderungen standzuhalten«, sagte Co-Autorin Dr. Renly Lim in einer Pressemitteilung. Selbst bei einer konstanten Herzfrequenz, die die Schläge pro Minute angibt, sind die zeitlichen Abstände zwischen den einzelnen Herzschlägen nicht immer gleich. Die zeitliche Variation zwischen zwei Herzschlägen nennt man Herzfrequenzvariation. Abweichungen von bis zu 100 Millisekunden sind im Ruhezustand normal. Sie zeigen, dass das Herz schnell auf kleinste Reize reagiert.

Gestresstes autonomes Nervensystem

Bei sehr gestressten oder psychisch kranken Menschen scheint diese Regulation jedoch gestört. In der aktuellen Analyse war ihre Herzfrequenzvariation im Vergleich zu psychisch Gesunden erniedrigt. »Wir fanden heraus, dass sich die Herzfrequenz psychisch kranker Menschen nicht so an externe Stressfaktoren anpasst, wie sie es sollte«, erklärte Lim. Die Forschenden gehen davon aus, dass dies durch höhere Level von Stresshormonen wie Cortisol bedingt ist. Diese beeinträchtigen das autonome Nervensystem und damit Funktionen wie Blutdruck, Herzfrequenz und Atmung.

Etwa 11 bis 18 Prozent der Weltbevölkerung leidet an psychischen Erkrankungen. Angesichts der hohen Inzidenz, betonen die Forschenden, sei es wichtig, diesen Erkrankungen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. »Da psychische Erkrankungen zu einer Verschlechterung der Herz- und Blutdruckregulierung beitragen können, ist ein frühzeitiges therapeutisches Eingreifen unerlässlich«, schlussfolgern sie. Um die beobachteten Zusammenhänge genauer zu untersuchen, würden allerdings noch größere Studien benötigt.

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