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DAK-Report

Psychisch bedingte Krankschreibungen auf Rekordniveau 

Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen haben 2022 erneut zugenommen, wie die Krankenversicherung DAK in ihrem aktuellen »Psychreport« berichtet. Im Zehn-Jahres-Vergleich beträgt die Zunahme fast 50 Prozent. Betroffen sind vor allem  jüngere Beschäftigte und solche, die sich beruflich um das Wohlergehen anderer kümmern.
Laura Rudolph
24.02.2023  12:30 Uhr

Für den aktuellen DAK-Report hat das IGES-Institut Daten von rund 2,4 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten ausgewertet. Demnach erreicht der Arbeitsausfall aufgrund psychischer Erkrankungen mit durchschnittlich 301 Fehltagen pro 100 Versicherte einen neuen Höchststand, der das Niveau von vor zehn Jahren um 50 Prozent übersteigt.

»Der neue Höchststand bei den psychischen Erkrankungen ist besorgniserregend, weil zunehmend auch junge Erwachsene betroffen sind und im Job ausfallen«, sagt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit, in einer Pressemitteilung der Krankenkasse.

Zwar fehlten ältere Beschäftigte insgesamt häufiger auf der Arbeit als jüngere. Auffällig sei jedoch ein großer Zuwachs an psychisch bedingten Fehlzeiten bei den Beschäftigten unter 30 Jahren, wie die DAK mitteilt. Im vergangenen Jahr hatten die männlichen erwerbstätigen Versicherten zwischen 24 und 29 Jahren etwa 29 Prozent mehr Fehltage als im Vorjahr. Für weibliche Beschäftigte zwischen 20 und 29 Jahren verzeichnete die DAK einen Zuwachs der Krankheitstage um etwa 25 Prozent.  

Beschäftigte im Gesundheitswesen besonders stark betroffen

Insbesondere Depressionen führten 2022 häufig zu einem Arbeitsausfall. Mit 118 Fehltagen je 100 Versicherte war dies über alle Altersgruppen hinweg die häufigste psychische Erkrankung, die in einer Krankschreibung resultierte. Auf Platz 2 folgten Belastungs- und Anpassungsstörungen mit 77 Fehltagen pro 100 Versicherte. Letztere wiesen mit 12,4 Prozent außerdem den stärksten Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr auf. Andere Störungen, etwa chronische Erschöpfung oder Angststörungen, verursachten mit 34 beziehungsweise 23 Fehltagen je 100 Versicherte einen geringeren Krankenstand.

Die meisten Arbeitsausfälle aufgrund psychischer Probleme verzeichnete mit Abstand das Gesundheitswesen, gefolgt von der öffentlichen Verwaltung. Die beide Branchen übersteigen den Durchschnitt um 44 Prozent beziehungsweise 20 Prozent. Besonders gefährdet sind laut DAK-Psychreport Personen, die sich beruflich um das Wohlbefinden anderer Menschen kümmern. Dazu zählen neben dem Gesundheitswesen beispielsweise Erzieher, Sozialpädagogen und Theologen. Diese Berufsgruppen haben zwei Drittel mehr Fehltage wegen psychischer Erkrankungen als Beschäftigte mit anderen Berufen. Auch Altenpflegekräfte übersteigen mit 480 Fehltagen je 100 Versicherte weit den Durchschnitt.

Rückgang bei der Dunkelziffer

Der erneute Anstieg bei den psychisch bedingten Fehltagen hänge zum Teil auch mit einer verbesserten Erfassung aufgrund der neuen elektronischen Meldung der Krankschreibungen zusammen, berichtet die DAK. Seit Anfang 2022 gehen Krankmeldungen von den Arztpraxen direkt elektronisch an die Krankenkassen und müssen nicht mehr von den Versicherten selbst eingereicht werden, wodurch die Dunkelziffer nicht eingereichter Krankmeldungen sinkt. »Vermutlich hatten wir bisher insbesondere bei Menschen eine Untererfassung, die nur wenige Tage bei einem Fall erkrankt sind«, ergänzt Storm. 

Der Experte resümiert: Um Burnout und einem vorzeitigen Ausstieg aus dem Beruf entgegenzutreten, müsse der seelischen Gesundheit am Arbeitsplatz dringend müsse mehr Beachtung geschenkt werden. Dies gelte insbesondere für Auszubildende und jüngere Beschäftigte. 

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