»Protestwürfel« für Politiker |
Mit einer Karte, die sich zu einem Würfel zusammenfügt, will die ABDA auf ihre politischen Forderungen aufmerksam machen. / Foto: ABDA
Anfang Mai sandte die ABDA bereits Großbriefe an Bundestagsabgeordnete. Am 14. Juni rief sie zum bundesweiten Protest auf, dem bisherigen Höhepunkt der Eskalationsstrategie: An diesem Tag erregte die Apothekerschaft mit Schließungen, Demos und Kundgebungen in ganz Deutschland viel Aufmerksamkeit. Die PZ berichtete ausführlich darüber. Nun nutzt die Bundesvereinigung die politische Sommerpause, um mit einem Mailing deutlich zu machen, dass es mit dem Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) nicht getan sei, teilte sie am heutigen Dienstag mit.
Zwar habe die politische Kommunikation rund um den bundesweiten Protesttag der Apothekerschaft erste Erfolge eingebracht, räumte die ABDA ein. So seien mit dem Lieferengpass-Gesetz wichtige Neuregelungen geschaffen worden, die die Apotheken bürokratisch entlasten. Das Gesetz, das der Bundesrat am 7. Juli gebilligt hat, sieht unter anderem eine Eingrenzung der Nullretaxation und den Wegfall der Präqualifizierung bei apothekenüblichen Hilfsmitteln vor. Zudem sollen die Austauschfreiheiten bei nicht verfügbaren Medikamenten weiterhin gelten. Als Erfolg wertet die Standesvertretung es laut ihrer Mitteilung auch, dass die Bundesregierung mit der ABDA über die wirtschaftliche Lage der Apotheken sprechen wolle.
Die Forderung nach einer leistungsgerechten Vergütung ignoriere die Ampel-Koalition aber weiterhin, kritisierte die ABDA. Um ihrer Botschaft Nachdruck zu verleihen, schickt die Bundesvereinigung nun ein Mailing an die Wahlkreisbüros von mehr als 110 Gesundheitspolitikerinnen und -politiker. Sie sollen eine Karte erhalten, die sich nach dem Öffnen zu einem Würfel zusammenfügt. Die Karte thematisiere die Schieflage beim Apothekenhonorar und führe die wichtigsten Argumente für eine Anpassung auf. Mit der Aktion will die ABDA zudem erreichen, »dass den knapp 18.000 Apothekenteams eine angemessene Wertschätzung und auskömmliche Honorierung zugestanden wird«. Um diese Botschaft in der Öffentlichkeit und gegenüber der Politik zu platzieren, plane die Bundesvereinigung auch während der Sommerpause weitere Aktionen, hieß es in der Mitteilung.