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Neuroborreliose

Prognose nach Antibiotika-Therapie in der Regel günstig

Der Sommer und damit die Zeckensaison nähern sich dem Ende. Zeckenstiche können jedoch Folgen haben, die erst Wochen später auftreten. Ein Hinweis auf Neuroborreliose ist, wenn Nervenschmerzen an Rumpf und Extremitäten kaum auf peripher wirksame Analgetika ansprechen. Dann kommen Antibiotika zum Einsatz.
AutorKontaktChristiane Berg
Datum 08.09.2020  14:00 Uhr

Die Lyme-Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Zoonose in Deutschland. In 3 bis 15 Prozent der durch den Stich des Spinnentieres bedingten bakteriellen Infektionen kommt es zu neurologischen Früh- und Spät-Manifestationen. Die sogenannte Neuroborreliose kann mit Antibiotika gut behandelt werden, wenn sie rechtzeitig erkannt wird. »Dabei ist als Grundlage für eine Therapieentscheidung ein positiver Antikörpertest nicht ausreichend«, betonen die Autoren des im Journal »Neurologie up2date« 3/2020 veröffentlichten Fortbildungsbeitrags »Neuroborreliose«, Privat-Dozent Dr. Rick Dersch und Professor Dr. Sebastian Rauer.

Frühmanifestationen der Neuroborreliose (circa 98 Prozent der Fälle) innerhalb von vier bis sechs Wochen nach einer Infektion gehen unter anderem mit Meningoradikulo-Neuritiden (Bannwarth-Syndrom, Entzündungen der Hirnnerven), Faszialparesen, also ein- oder beidseitigen Gesichtslähmungen, sowie intensiven, brennenden und vor allem nächtlichen Nervenschmerzen im Bereich von Extremitäten und/oder Rumpf einher. Letztere sprechen kaum auf periphere Analgetika an, zu denen vor allem die nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR) gehören. Dies, so die Neurologen, sei ein erster Hinweis darauf, dass eine Neuroborreliose vorliegen kann.

Um die Diagnose abzusichern, sollte eine Lumbalpunktion erfolgen: Der Nachweis von Erregern oder Antikörpern gegen Borrelien im Liquor könnte die Diagnose Neuroborreliose sichern. Gleichermaßen als vielversprechende Methode in der Diagnostik der Neuroborreliose sei der Nachweis des Proteins CXCL13 im Liquor zu betrachten. Als ein hochsensitiver Biomarker für die akute Neuroborreliose sei CXCL13 als Chemokin, das an der Steuerung von Abwehrzellen im Immunsystem beteiligt ist, im Liquor zudem als Therapiemarker geeignet, da er unter Behandlung rasch abfällt.

Antibiotika: Wann, welche und wie lange?

Bei einer möglichen Neuroborreliose könne eine probatorische, also versuchsweise durchgeführte antibiotische Behandlung erwogen werden. Sind die Kriterien einer wahrscheinlichen oder gesicherten Neuroborreliose erfüllt, bestehe eindeutig die Indikation zur antibiotischen Therapie. Dabei, so die Autoren, sind Betalactam-Antibiotika (Penicillin G, Ceftriaxon und Cefotaxim) und Doxycyclin gemäß randomisierter kontrollierter Studien in der Therapie der Neuroborreliose als wirksam befunden worden.

Im Frühstadium der Neuroborreliose reiche eine Behandlungsdauer von 14 Tagen. Die Prognose der Neuroborreliose nach Antibiotikabehandlung sei in der Regel günstig. Schwieriger sei die Situation in Spätstadien, also mehrere Monate nach dem meist unbemerkten oder vergessenen Zeckenstich mit Enzephalomyelitiden, also Entzündungen des Gehirns und des Rückenmarks, die sich klinisch unter anderem durch auffällige spastische Gang- und auch Miktionsstörungen beziehungsweise zerebrale Vaskulitiden, also Gefäßentzündungen bis hin zur zerebralen Ischämie, sprich: Hirninfarkt, äußern können. Zur sicheren Bekämpfung, so die Neurologen, empfehle sich hier die Antibiose bis zu 21 Tagen.

Eine längere Antibiotika-Gabe ist aus Sicht der Studien-Autoren in der Regel nicht sinnvoll. Dabei seien in vorliegenden Studien nicht etwa Hinweise auf ein Versagen der Medikamente gefunden worden. Falls die Patienten weiterhin Beschwerden haben, könnte dieses Folge von Gewebeschäden durch die Bakterien im Sinne einer gestörten Defektheilung sein. Die weitere Behandlung müsse dann symptomorientiert erfolgen.

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