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Lieferengpässe

»Problem hat sich deutlich verbessert«

Die Lieferengpass-Problematik bleibt auch in diesem Jahr angespannt. Im ZDF »Heute Journal« erklärte Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD), warum sich die Lage trotzdem verbessert hat und welche Probleme es dennoch gibt.
Melanie Höhn
16.10.2024  12:32 Uhr

Es ist ein Dauerbrenner-Thema: Die Apotheken warnen auch in diesem Jahr wieder vor einem Mangel an wichtigen Medikamenten. Erst kürzlich forderte die Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker den Gesetzgeber auf, endlich zu handeln und den Apotheken eine pragmatischere Versorgung zu ermöglichen.

Dass es sich nicht um ein saisonales Thema handelt, sondern über das ganze Jahr hinweg Medikamente fehlen, wurde in einem »Heute Journal«-Beitrag gestern Abend deutlich. Derzeit fehlen etwa 500 Arzneimittel. In dem Beitrag kam die Apothekerin Petra Engel-Djabarian aus Worms zu Wort: »Antibiotika fehlen, sowohl zum Einnehmen als auch zur Anwendung am Auge«, sagte sie. Zum Teil seien auch die antibiotischen Säfte für Kinder knapp. Zudem seien Insuline ein Dauerthema. »Aber auch Asthmamittel fehlen, die wir schon in der Allergiezeit benötigt hätten und jetzt natürlich in der Wintersaison bei den Infekten dringend brauchen«.

Krankenhäuser schlagen Alarm

Tenor des Beitrags: Patienten sind auf der Suche nach ihrem Medikament. »Es ist ein Dauerthema und beschäftigt uns seit 2010. Es ist ein globales, kein nationales Problem«, sagte Professor David Francas, Dozent für Daten- und Lieferkettenanalyse an der Hochschule Worms, in dem ZDF-Beitrag. Auch Henriette Neumeyer, Stellvertretende Vorsitzende Deutsche Krankenhausgesellschaft, äußerte sich besorgt:  »Krankenhäuser bestellen Arzneimittel, aber bekommen diese nicht in der ausreichenden Mengen zur Verfügung gestellt.« Vor allem medizinische Kochsalzlösung ist einiger Zeit knapp.

»Die Situation ist nicht perfekt, aber das Problem hat sich deutlich verbessert«, verteidigte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Maßnahmen seines Ministeriums im »Heute Journal«. Trotzdem sei es noch »ein langer Weg, weil einige der Maßnahmen, die wir gesetzlich beschlossen haben, brauchen eine gewisse Zeit, zu wirken«, sagte er.

Neue Rabattverträge sollen helfen

Damit meint Lauterbach unter anderem die reformierten Rabattverträge: »Jeder, der über solche Verträge Deutschland beliefert, muss nun sechs Monate lang Lagerung nachweisen – damit löst sich das Problem«, so der Bundesminister. »Der Preis ist dann höher, aber wir sind auch die Engpässe los.« Leider sei derzeit noch ein großer Teil der alten Rabattverträge wirksam. Deren Reformierung hätte schon vor Jahren geschehen müssen, kritisierte Lauterbach, »dann wären uns die meisten dieser Engpässe einfach erspart geblieben«. 

Ein Prozent der Arzneimittel würden derzeit fehlen, die meisten seien jedoch ersetzbar durch andere Präparate. Bei den Fiebersäften und Antibiotika für Kinder wirke das im vergangenen Jahr beschlossene Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) bereits. Hier seien derzeit keine Lieferengpässe zu erwarten. »Die Hersteller haben uns versichert, dass die Produktion hochgefahren worden ist«, so der Bundesminister. 

Im Gesetz seien darüber hinaus die Voraussetzungen geschaffen worden, dass jeder, der in Deutschland über Rabattverträge Antibiotika und Krebsmedikamente verkaufen wolle, die Hälfte der Produktion in Europa ansiedeln müsse. »Somit bringen wir die Produktion systematisch nach Europa zurück.«

Derzeit arbeite das BMG auch mit der Europäischen Kommission zusammen, damit dieses Modell auch in anderen Ländern aufgegriffen werde. Lauterbach: »Wir sind auf dem richtigen Weg. Wir lösen das Problem und es wird schon besser.«

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