Preis begrüßt Ende der Rezeptplattformen |
PZ |
14.07.2025 18:04 Uhr |
ABDA-Präsident Thomas Preis unterstützt das Vorhaben der Regierung Cannabis-Plattformen einzuschränken. / © ABDA
Im Berliner Apothekerhaus freut man sich über die heute bekannt gewordenen Änderungsvorschläge. Schließlich seien Arzneimittel »keine handelsüblichen Konsumgüter und gehören nicht auf rein kommerziell ausgerichtete Handelsplattformen«, so ABDA-Präsident Thomas Preis. Er verwies auf jüngste Anregungen aus der Apothekerschaft, um die Missstände bei der Verordnung von Medizinalcannabis zu beheben.
Erst im Juni hatte die Bundesapothekerkammer per Resolution die Politik aufgefordert, in dieser Sache mehr Verbraucherschutz zu betreiben. Auch Gutachten sähen die direkte Weiterleitung der Plattformen von Cannabis-Rezepten an kooperierende Versandapotheken kritisch.
ABDA-Präsident Preis: »Wie im BMG-Entwurf richtig dargestellt ist, gibt es immer mehr Internet-Plattformen, auf denen Cannabis-Verordnungen nur nach dem Ausfüllen eines Fragebogens ausgestellt werden. Wir halten es für extrem bedenklich, dass solche Plattformen lediglich der ›Beschaffung‹ von Verschreibungen dienen. Die ärztliche Entscheidung einer Arzneimitteltherapie mutiert so zu einem reinen Bestellvorgang. Eine persönliche, pharmazeutisch fundierte Beratung zu Cannabisblüten sollte mit Blick auf das hohe Suchtrisiko und Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung bei jungen Menschen durch die Apotheke vor Ort stattfinden.«
Der ABDA-Präsident stellt zudem klar, dass die Apothekerschaft nicht per se gegen digitale Versorgungslösungen ist: Die Apothekerschaft beteilige sich schon seit Jahren an der Weiterentwicklung digitaler Versorgungsmodelle. Beispiele dafür sind die Einführung des E-Rezept-Systems und die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA).