Preis: Apothekenzahl unter 17.000 |
»Wir gehen stark davon aus, dass die Apothekenzahl inzwischen deutlich unter 17.000 liegt«, sagte ABDA-Präsident Preis (Archivbild) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. / © PZ/ Alois Müller
2024 ging die Zahl der Apotheken um 530 auf 17.041 zurück und markierte damit den tiefsten Stand seit 1978. Hinzu kommen weitere Schließungen aus diesem Jahr. »Wir gehen stark davon aus, dass die Apothekenzahl inzwischen deutlich unter 17.000 liegt«, sagte der ABDA-Präsident den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Nur noch 48 Apotheken hätten 2024 neu eröffnet. In den vergangenen zehn Jahren seien 20 Prozent der Apotheken verloren gegangen.
Preis rief die neue Bundesregierung zu Sofortmaßnahmen auf. Der Fachkräftemangel und die »chronische Unterfinanzierung« der Apotheken seien die Hauptgründe für den anhaltenden Rückgang. Aktuell liege die Apothekendichte in Berlin etwa nur noch bei rund 18 Apotheken pro 100.000 Einwohner, im EU-Durchschnitt versorgen rund 32 Apotheken 100.000 Menschen. »Die neue Bundesregierung muss sofort handeln, damit die Menschen weiterhin sicher sein können, immer eine Apotheke in der Nähe zu haben«, so Preis zu den Zeitungen der Funke-Gruppe.
Seit der letzten Honorarerhöhung 2013 seien die Kosten der Apotheken um 60 Prozent, die Inflation um knapp 30 Prozent und die Lohnkosten in den Apotheken sogar um 80 Prozent gestiegen, so der ABDA-Präsident. Preis forderte gegenüber der Zeitungsgruppe eine Soforthilfe sowie eine regelhafte Dynamisierung des Honorars, damit die Apotheken nicht von der wirtschaftlichen Entwicklung abgekoppelt würden.
ABDA, Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) und Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hatten unlängst in einem gemeinsamen Papier gefordert, das Gesundheitswesen zu stärken. Preis dringt vehement auf eine wirtschaftlicher Soforthilfe für Apotheken.