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Diagnostik

Präziser Bluttest zur Alzheimer-Früherkennung

Ein automatisierter Bluttest, der als Biomarker phosphoryliertes Tau217 (p-Tau217) nutzt, kann bei Patienten mit kognitiver Beeinträchtigung mit hoher Präzision das Risiko für die Entwicklung einer Alzheimer Demenz (AD) hervorsagen. Der Test wies eine ähnliche Genauigkeit auf wie etablierte Liquor-Biomarker.
Theo Dingermann
10.04.2025  15:30 Uhr
Präziser Bluttest zur Alzheimer-Früherkennung

Eine Alzheimer-Erkrankung durch einen Bluttest frühzeitig zu diagnostizieren, würde die diagnostischen Möglichkeiten in der Neurologie deutlich bereichern. Bisher werden die Biomarker im Blut allerdings als unzureichend zuverlässig bewertet, um eine Alzheimer-Erkrankung mit ausreichender Sicherheit anzuzeigen. Das könnte sich jetzt ändern, wie eine aktuelle Studie nahelegt.

Erst vor Kurzem hatte die Pharmazeutische Zeitung (PZ) über einen Bluttest berichtet, der mit guter Zuverlässigkeit ein Alzheimer-Risiko ausschließen kann. Dagegen erwies sich die prädiktive Aussagekraft für die verwendeten Biomarker im Blut als zu schwach, um auf dieser Basis ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Demenz vorhersagen zu können.

Jetzt berichten Forschende am Hospital del Mar Research Institute und des Barcelonaβeta Brain Research Center (BBRC) in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern von der Universität Göteborg und der Universität Lund in Schweden über einen Bluttest, mit dessen Hilfe sich das Alzheimer-Risiko bei Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungssymptomen durch den Nachweis eines einzelnen Biomarkers positiv bestimmen lassen könnte. Der hier eingesetzte Biomarker ist das phosphorylierte Tau217 (p-Tau217) und der Bluttest kann vollautomatisiert durchgeführt werden, wie das Autorenteam um Professor Dr. Sebastian Palmqvist, Noëlle Warmenhoven und Dr. Federica Anastasi jetzt im Wissenschaftsjournal »Nature Medicine« berichten.

Insgesamt wurden 1767 symptomatische Patienten aus vier sekundären Versorgungszentren (Malmö, Göteborg, Barcelona, Brescia) sowie einem primären Versorgungszentrum in Schweden untersucht. Als Referenzstandard diente eine pathologische AD-Biochemie, definiert durch ein abnormales Verhältnis von Aβ42 zu p-tau181 im Liquor. Ziel der Studie war es, die klinische Anwendbarkeit des sogenannten Lumipulse Immunoassays, einer kommerziell verfügbaren, automatisierten Plattform, zu evaluieren und mit etablierten Diagnostikmethoden zu vergleichen.

Die Messung von p-tau217 zeigte eine hohe diagnostische Genauigkeit (AUC 0,93 bis 0,96). In der sekundären Versorgung lag die Sensitivität bei 89 bis 91 Prozent und die positive prädiktive Genauigkeit bei 89 bis 95 Prozent. Auch in der primären Versorgung war die Testgenauigkeit mit 85 Prozent hoch. Eine Einschränkung bestand bei Patienten über 80 Jahren, bei denen die Genauigkeit auf 83 Prozent sank. Andere Komorbiditäten wie Diabetes, chronische Nierenerkrankung oder der APOE-Genotyp beeinflussten die Ergebnisse nicht signifikant.

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