Präsenzapotheken werden Online-Lieferzentren |
Jennifer Evans |
18.12.2023 09:00 Uhr |
Die Drehscheibe für die Abwicklung von Online-Bestellungen sollen nun die Walgreens Filialapotheken und ihre Mitarbeiter übernehmen. / Foto: © Jonathan Weiss
Das Unternehmens Walgreens Boots Alliance hat eine neue effiziente Idee, das Netz seiner 8700 Präsenzapotheken zu nutzen. Sie sollen nämlich jetzt als Verteilerzentren fürs Online-Geschäft der US-Kette fungieren, wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtete. Und die Apothekenmitarbeiter packen praktischerweise gleich die Päckchen für die Lieferungen. Das umfasst auch weitere Produkte, die bei der amerikanischen Drogeriekette im Angebot sind, wie etwa Zahnpasta oder Lippenstifte. Das klingt kurz vor Weihnachten, wo wir alle Päckchen packen, zwar wie ein Scherz – ist es aber nicht.
Die Kunden sollen ihre Bestellungen aus den Filialen der Apothekenkette dann im Schnitt innerhalb von rund 50 Minuten an der Haustür in Empfang nehmen können, wirbt das Unternehmen auf seiner Website. Bei der Auslieferung der Ware gibt es übrigens Unterstützung von Unternehmen wie DoorDash oder Uber. Mindestbestellwert sind 35 US-Dollar (knapp 32 Euro). Die Lieferpauschale beträgt 5,99 Dollar (5,45 Euro).
Die Idee dazu entstand, weil Walgreens vor Kurzem ein Lager in Edwardsville im Bundestaat Illinois geschlossen hatte. Mit der Strategie, die Warenabwicklung von Online-Bestellungen effizienter zu gestalten, ist das Unternehmen aber nicht alleine. Laut WSJ-Bericht haben auch andere große Einzelhandelsketten wie Target, Walmart oder CVS Health damit begonnen, mehr Online-Bestellungen über ihre Filialen abzuwickeln. Hintergedanke dabei ist, den Versand zu beschleunigen, Lagerflächen durch die dezentrale Aufteilung einzusparen sowie das Netz der Vor-Ort-Betriebe zusätzlich zu nutzen. Die Hoffnung der Unternehmen ist dabei, durch dieses Angebot mehr Kunden zu gewinnen.