| PZ |
| 17.12.2025 12:40 Uhr |
Das BMG will das Fixum im neuen Jahr angehen. © PZ
Warken bestätigte, dass die Änderungen der Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) und der Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) parallel kommen sollen. Die Verordnung sei »ressortabgestimmt« und soll nun der EU zur Ratifizierung vorgelegt und dem Bundesrat zugeleitet werden.
Die Ministerin erwähnte zwar die »deutliche Erhöhung« des Nacht- und Notdienstzuschlags, wovon gerade Apotheken auf dem Land profitieren sollen, musste aber einräumen, dass sie bei der Honorarerhöhung noch etwas schuldig bleibt.
Ihr sei bewusst, dass die Apotheken seit 2012 auf eine Anpassung des Fixums warteten und diese zu Recht auch forderten. Im Koalitionsvertrag sei das Versprechen verankert »und ich stehe auch dahinter«. Es gehöre aber auch zur Wahrheit, dass die Maßnahme rund eine Milliarde Euro kosten werde.
»Der Spielraum ist zurzeit nicht vorhanden«, so die Ministerin. Die Maßnahme soll aber im kommenden Jahr »zügig wieder auf die Tagesordnung kommen«. Und: Die von der Ministerin eingesetzte Finanzkommission Gesundheit soll dies berücksichtigen: »Ziel ist es, die Erhöhung bei den Sparmaßnahmen mit einzupreisen«, so Warkens Versprechen.
Aber auch in den bisherigen Maßnahmen sieht die Ministerin eine Stärkung der wirtschaftlichen Situation der Apotheken. Diese sieht sie als »tragende Säule« der Versorgung. Es sei ihr klares Ziel, die Apotheken zu stärken, auch durch weniger Bürokratie. Mit Letzterem meinte sie auch die vereinfachte Rx-Abgabe unter bestimmten Bedingungen. Da allerdings noch eine Abstimmung mit der Ärzteschaft ansteht, sind hier noch Hürden in der Selbstverwaltung zu überwinden.
Ausgeschlossen von der Abgabe sollen systemisch wirkende Antibiotika und Arzneimittel mit hohem Missbrauchspotenzial werden. Das habe auch der Austausch mit Apotheker- und Ärzteschaft im Anhörungsverfahren ergeben. Die Apotheken sollen aber dabei helfen, die Impfquoten zu verbessern und alle sogenannten Totimpfstoffe verimpfen dürfen.
Für viele Menschen seien Apotheken schon heute die erste Anlaufstelle in Gesundheitsfragen, so Warken. Diese niedrigschwelligen Versorgungsangebote will das BMG stärken. Es gehe aber nicht darum, Ärzte zu ersetzen, betonte Warken. Die Apotheken sollen vielmehr genutzt werden, die Prävention zu stärken und Infektionsketten zu unterbrechen – durch bestimmte Schnelltests in der Offizin. »Das hat sich in der Pandemie schon bewährt«, so Warken.
Zur etwas abgeschwächten PTA-Vertretung erklärte die Ministerin, dass diese einem Genehmigungsvorbehalt unterliegen wird und auf Apotheken beschränkt werden soll, in deren Umkreis von 6 Kilometern sich keine andere Apotheke befindet.
Dass ihre Reform damit in etlichen Punkten den Plänen von Ex-Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gleicht, ficht Warken nicht an. Denn es seien viele Dinge enthalten, die schon lange von der Apothekerschaft gewünscht seien. Und man habe den alten Entwurf »an einigen Stellen geändert«, so Warken.