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Kampf um KBV-Spitze

13.12.2004  00:00 Uhr

Kampf um KBV-Spitze

von Christian Lahm, Berlin

Um die Besetzung der haus- und fachärztlichen Doppelspitze der neuen Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hat es hinter den Kulissen einen ungeahnten Machtkampf gegeben.

Bis vorletzte Woche hatte alles darauf hingedeutet, dass der wiedergewählte Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein und Noch-KBV-Vize, Dr. Leonhard Hansen, für die hausärztliche Interessenvertretung in der neuen KBV kandidiert. Doch daraus wird wahrscheinlich nichts.

Die alte KBV-Vertreterversammlung (VV) tagt letztmals an diesem Freitag, die neue VV will sich am Samstag konstituieren. Dass Hansen in der neuen KBV eine Spitzenrolle spielen wird, gilt mittlerweile als unwahrscheinlich. Nach seiner harschen öffentlichen Kritik am Integrationsvertrag zwischen Hausärzteverband (BDA), Barmer Ersatzkasse und deutschem Apothekerverband könnte er im Falle einer Kandidatur kaum mehr mit breiter Unterstützung des BDA rechnen.

Beim Berliner „Health“-Kongress des Handelsblattes hatte Hansen den BDA angegriffen, die Entwicklung hausarztzentrierter Versorgung zu blockieren. „Der Verband knebelt auf fast brutale Weise alle anderen Akteure“. Mit dem Integrationsvertrag torpediere der BDA die gesetzlich geplanten Hausarztmodelle, las der BDA-Vorsitzende Ulrich Weigeldt in der „Ärzte-Zeitung“.

Das war dem Bremer Allgemeinarzt und BDA-Chef zu viel. Seither hat er der Hausärzteschaft signalisiert, sich selbst für einen der beiden KBV-Spitzenposten bewerben zu wollen. Erst seit September 2003 ist Weigeldt Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes.

Weigeldts Kandidatur wäre zugleich ein mutiger Schachzug gegen den in aller Stille wieder erstarkten Kandidaten für den Facharztposten an der neuen KBV-Spitze: Dr. Andreas Köhler. Der hätte wegen der bestehenden Machtverhältnisse in der neuen VV sogar beste Chancen, Noch-KBV-Chef Dr. Manfred Richter-Reichhelm direkt zu beerben.

Köhler kann als Noch-KBV-Hauptgeschäftsführer und geistiger Vater des heftig umstrittenen EBM 2000 plus trotz anhaltender Kritik an „seiner“ neuen kassenärztlichen Gebührenordnung, dem Vernehmen nach mit entsprechend starkem Rückhalt in der Fachärzteschaft rechnen. Sogar sein viel kritisierter Beinahe-Wechsel zum AOK-Bundesverband wird ihm anscheinend nicht mehr nachgetragen. Für welchen Preis Köhler womöglich auf fachärztlichem Verbandsticket an die Spitze der neuen KBV segelt, bleibt nebulös.

Ein Duo Hansen/Köhler, dem nachgesagt wird, sich blendend auf allen fachlichen Ebenen zu verstehen, wäre dagegen vor allem für die EBM-Kritiker in der Ärzteschaft von vornherein kaum ein hoffnungsvolles Signal. Ob die Entscheidung um die Besetzung der beiden Spitzenposten der neuen KBV bereits am 18. Dezember oder aber erst am 29. Januar fällt, entscheidet sich spätestens an diesem Samstag in Berlin. Top

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