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KBV und WIdO weiter im Verordnungsclinch

02.12.1996  00:00 Uhr

- Politik

  Govi-Verlag

KBV und WIdO weiter im
Verordnungsclinch

  Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) erhält keine indikationsbezogene Liste mit Präparatenamen der sogenannten umstrittenen Arzneimittel. Das Wissenschaftliche Institut der Ortskrankenkassen (WId0) ist einer entsprechenden Anfrage der Ärzteschaft nicht nachgekommen. Darüber wiederum beschwerte sich die Ärzteschaft beim Bundesgesundheitsminister. Die KBV war es nach eigenen Worten leid, immer wieder vorgeworfen zu bekommen, Ärzte würden zu viele umstrittene Arzneimittel bis zu einem Wert von sieben Milliarden DM verordnen. Nun wollte sie vom WId0 eine Liste mit Präparatenamen haben, damit endlich "Roß und Reiter" genannt werden können.

Der "Reiter" ist habhaft gemacht worden, das "Roß" wird auch weiter unbekannt bleiben: Das WIdO hat den Ärzten keine Liste geschickt, weil noch immer keine solche Präparateliste erstellt wurde. Und nach Ansicht der Ärzteschaft hat das Institut den Schwarzen Peter an die Apotheker weitergegeben. Im Brief des WId0 steht, daß sich die Apothekerschaft aus Haftungsgründen gegen die Erstellung einer solchen Liste ausspreche. Allerdings: Das WIdO benötigte fast zwei Monate, um eine Antwort zu formulieren. Die jetzt erteilte Absage ist mit einer Forderung der Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenversicherung garniert: Die noch nicht vorhandene, also erst zu erstellende alphabetische Liste der umstrittenen Arzneimittel dürfe "aus haftungsrechtlichen Gründen ausschließlich für interne Zwecke" genutzt werden. Die KBV wird aufgefordert, sich mit der Apothekerschaft wegen deren Absage in Verbindung zu setzen.

Das hat die KBV mehr als verärgert. Die oberste vertragsärztliche Organisation rüffelt in einem Schreiben an Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer: Es müßte eine selbstverständliche Aufgabe der Autoren des Arzneiverordnungsreports sein, "Roß und Reiter" zu nennen. Bei entsprechender Transparenz wäre es möglich, die Arzneimittel kenntlich zu machen, die unter objektiven Kriterien niemals als umstritten oder als unwirtschaftlich bezeichnet werden können.

PZ-Artikel von Rainer Vollmer, Bonn    

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