Pharmazeutische Zeitung online

Blaue Fishermans undAntiepileptika online

23.11.1998  00:00 Uhr

- Politik

Govi-Verlag

Blaue Fishermans und Antiepileptika online

Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) will die Menschen in Deutschland zukünftig besser über die Gefahren durch Arzneimittel, die übers Internet bestellt werden können, aufklären. Bei einer Veranstaltung während der Medica in Düsseldorf warnte AkdÄ-Geschäftsführer Dr. Karl-Heinz Munter vor hochwirksamen Präparaten, die unter dem Begriff "Anti-Aging-Drugs" im Internet erhältlich seien.

Während Apotheken in Deutschland unter strenger behördlicher Regelung nur qualitätsgesicherte Pharma-Produkte anbieten dürften, seien beim Online-Kauf verschreibungspflichtige Mittel zu bekommen oder sogar Produkte, die wegen mangelnder Qualität keine Chance auf eine Zulassung in Deutschland gehabt hätten. Fragen des Haftungsrechtes seien dabei ebenso ungeklärt wie das Problem, daß Patienten ein einmal verschriebenes Medikament ohne weitere ärztliche Konsultation wiederholt über das Internet beziehen.

So werde Piracetam als Intelligenzbeschleuniger im Internet beworben, Hydergin als Förderer der Denkleistung und Deprenyl als Medikament gegen Alterung. Besonders bedenklich sei das Angebot eines Internet-Versenders, der das Antiepileptikum Phenytoin als Präparat zur Steigerung der Konzentrationsfähigkeit anbietet. Munter: "Phenytoin hat eine enge therapeutische Breite, überdosiert kann das Medikament tödlich wirken." Kurios ist dagegen der Fall eines Internet-Versenders, der seinen Kunden Viagra versprach, in Wirklichkeit jedoch blaugefärbte Pfefferminzpastillen der Marke Fisherman´s Friend versendete.

Allen Online-Angboten gemein sei die mangelhafte Seriosität, sagte Munter weiter. Regelmäßig würden falsche Indikationen angegeben, die Qualität der Produkte sei zweifelhaft und deutschsprachige Patienteninformationen fehlten regelmäßig.

Nach Meinung der Ärzteschaft machen die Verantwortlichen in Deutschland den Internet-Versendern das Leben zu leicht. So habe die pharmazeutische Industrie bislang keine Erklärung zu dem Problem abgegeben, vom Bundesministerium für Gesundheit fehle ebenfalls eine öffentliche Stellungnahme und auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte schweige. Die Bundesärztekammer will deshalb jetzt unter anderem auf ihrer Internet-Homepage über die Gefahren des Arzneimittelhandels im Worldwide Web aufklären.

PZ-Artikel von Daniel Rücker, Düsseldorf Top

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