Pharmazeutische Zeitung online

Kritik der fünf Weisen: GSG blieb ohne Erfolg

18.11.1996  00:00 Uhr

- Politik

  Govi-Verlag

Kritik der fünf Weisen: GSG blieb ohne Erfolg

  Mit deutlicher Kritik am Gesundheitsstrukturgesetz (GSG) von 1992 verbindet der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, die "fünf Weisen", neue Empfehlungen für eine Reform der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). In seinem Jahresbericht hält das Expertengremium der Bonner Regierungskoalititon vor, mit dem GSG nicht den erhofften Erfolg gehabt zu haben.

Administrative Interventionen wie die Budgetierung von Arzneimittelausgaben sowie Negativlisten für Medikamente kurierten eben an Symptomen ohne die fundamentalen Steuerungsprobleme bei der medizinischen Versorgung zu beseitigen. Eine Ausgabendeckelung erschließe kaum die vorhandenen Einsparpotentiale, da der vorgegebene Finanzrahmen von den Beteiligten voll ausgeschöpft werde.

Auch die gegenwärtigen Reformen im Gesundheitswesen gehen den fünf Wirtschaftswissenschaftlern offenkundig nicht weit genug. Es bedürfe umfassender Eingriffe in das System der Krankenversicherung. Die gesetzlichen Kassen müßten sich unternehmerisch verhalten und ihr Leistungsspektrum an den vordringlichen Bedürfnissen der Versicherten orientieren. Dazu seien unter anderem "attraktive Leistungspakete" zu entwickeln. Auf keinen Fall dürfe sich die GKV noch länger als „Verwaltungsorganisation der Solidargemeinschaft" verstehen. Den Bürgern seien mehr Möglichkeiten einzuräumen, sich individuell nach ihren Bedürfnissen gegen Krankheit abzusichern. Daraus resultiere ein Prozeß, bei dem Instrumente zur Kostensenkung vermehrt ausgenutzt würden.

Klar erkennbar wünschen sich die Mitglieder des Sachverständigenrates ein preisbewußteres Verhalten der Kassenmitglieder. Diesem Ziel dienten voll vom einzelnen Bürger zu finanzierende Zusatzversicherungen sowie eine gestaffelte Selbstbeteiligung im Krankheitsfall. Der bisher von Arbeitnehmern und Arbeitgebern zu finanzierende Leistungskatalog sei auf eine "obligatorische Grundabsicherung" zu begrenzen.

Die Gutachter halten zwei Wege für geeignet, um die Lohnnebenkosten zu senken: Zum einen sei Abschied von der beitragsfreien Versicherung von Familienmitgliedern ohne eigenes Einkommen zu nehmen. Zum anderen sei der Versicherungsbeitrag für jeden Bürger unter Risikoaspekten individueller und einkommensunabhängig zu ermitteln. Solange in der gesetzlichen Krankenversicherung Beiträge nach dem bisherigen System erhoben würden, müsse der Schutz vor Krankheit auf jeden Fall vom Beschäftigungsverhältnis gelöst werden. Der bisherige Anteil der Arbeitgeber am Krankenkassenbeitrag sei einmalig in Löhne und Gehälter zu integrieren.

PZ-Artikel von Jürgen Becker, Bonn        

© 1996 GOVI-Verlag
E-Mail:
redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa